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Kirche in WDR 4 | 16.01.2015 | 08:55 Uhr

Im Traum gerufen sein

Guten Morgen!

„Da! Schon wieder diese Stimme, die meinen Namen ruft. Es ist jetzt schon das dritte Mal in dieser Nacht, dass mich irgendjemand aus dem tiefsten Schlaf aufweckt.“ Der junge Samuel ist nicht begeistert. Er schläft, wie jede Nacht, im Heiligtum von Schilo. Außer ihm ist nur noch sein Lehrer in der Nähe, der Priester Eli. Doch der hat schon zweimal behauptet, ihn nicht gerufen zu haben. Jetzt, beim dritten Mal, scheint Eli aber endlich zu begreifen, wer seinen Schüler im Schlaf beim Namen ruft. Er gibt dem Jungen die Anweisung: „Geh, leg dich schlafen! Wenn er dich (wieder) ruft, dann antworte: Rede, Herr, denn dein Diener hört.“ (1Sam 3,9)

Samuel folgt den Anweisungen seines Lehrers und das Unglaubliche geschieht: Gott spricht zu ihm. Der jugendliche Samuel erhält von Gott den Auftrag, als Prophet im Namen Gottes das Wort zu ergreifen.

Kann es sein, dass ein Mensch im Schlaf die Stimme Gottes hört, frage ich mich angesichts dieser biblischen Geschichte. Ob Samuel den Ruf Gottes nur geträumt hat, sei einmal dahingestellt. Auf jeden Fall ist diese Begebenheit nur schwer mit der Realität der Menschen im 21. Jahrhundert in Einklang zu bringen.

Tausende von Träumen hat jeder Mensch im Laufe seines Lebens, ca. drei bis vier pro Nacht, sagt die medizinische Forschung. Und wer von allen Träumenden könnte von sich behaupten, in einem dieser Träume von Gott beim Namen gerufen worden zu sein? Auszuschließen ist das natürlich nicht, aber doch wohl eher unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist da schon die Möglichkeit, dass es für einzelne Menschen unter all diesen Träumen einen gibt, der im Gedächtnis haften bleibt. Möglicherweise gibt es einen Traum, der immer wieder kehrt. Vielleicht ist es auch ein Traum, der zur Auseinandersetzung herausfordert, weil er das Leben im Alltag beeinflusst, vielleicht sogar Angst auslöst wie ein Albtraum. Aber gibt es so etwas wie Träume, in denen Gott direkt zu einzelnen Menschen spricht? Was Samuel erlebt hat, wissen wir durch den biblischen Erzähler. Was der junge Mann wirklich gehört hat, weiß kein Mensch. Höre ich denn eigentlich irgendetwas im Traum, so frage ich mich? Und: Höre ich alles, was ich hören könnte? Was immer ich höre, im Wachen wie im Träumen, ist das, was an akustischen Signalen von außen an mein Ohr dringt: Geräusche, Lärm, Musik. Aber wie verhält es sich mit dem, was von innen kommt, was schon in mir ist? Wie verhält es sich mit der Stimme meines Herzens? Kann ich sie hören? Was höre ich überhaupt, wenn ich das in mir tobende Getöse abgestellt habe, die Flut von Gedanken, die ständig durch meinen Kopf strömt? Was könnte ich dann hören in so einer gedankenfreien Zone? Eine Antwort der Tiefenpsychologie lautet: Du kannst dich selbst erfahren. Mein „Selbst“, das ist „das Tiefste und Letzte, worauf mein Leben gründet und in das es am Ende einmündet.“ Was einige Tiefenpsychologen das „Tiefste und Letzte“ nennen, das nähert sich dem, was der Glaube Gott nennt. Dass die meisten Träume aus den unbewussten Tiefen der eigenen Person an die Oberfläche kommen, ist nicht von der Hand zu weisen. Und trotzdem möchte ich behaupten: In jedem Menschen steckt mehr als unbewusste Tiefe. Warum sollte es nicht denkbar sein, dass zu jeder Zeit jeder Mensch die Erfahrung machen kann, von Gott angesprochen zu werden?

Zugegeben: Es lässt sich kaum in Worte fassen, was sich in diesen kostbaren Augenblicken im Wachen oder im Träumen zwischen Gott und Mensch abspielt. Was von außen vielleicht am ehesten nachzuvollziehen ist, ist die Antwort des Gerufenen auf den Weckruf Gottes. Sie zeigt sich an seinem Handeln im Alltag.

Aus Paderborn grüßt Gabriele Broszio

*Riebl, Maria: Biblische Träume heute erfahren

Copyright Vorschaubild: Public Domain Pixabay

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