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Sonntagskirche | 16.08.2015 | 08:55 Uhr

Sind Sie glücklich?

Guten Morgen, darf ich Sie heute früh mal etwas ganz Persönliches fragen? Sind Sie eigentlich glücklich?

Ich frage Sie, weil ich in diesem Sommer festgestellt habe: Es ist wichtig, manchmal anzuhalten und auf Spurensuche in Sachen Glück zu gehen – und ich würde Sie gerne ein Stück mitnehmen.

Erster Stopp: Ein Postkartenständer. Mir fällt eine Karte in die Hand, darauf steht: „Glück ist, wenn die Katastrophe eine Pause macht.“

„Glück ist, wenn die Katastrophe eine Pause macht...“ Eine Erkenntnis, der ich irgendwie schmunzelnd zustimmen muss. Und gleichzeitig auch ein bisschen traurig werde: Warum muss man nicken bei diesem Satz? Das kann doch nicht schon alles gewesen sein: Dass man sich schon glücklich schätzen kann, wenn man von schlimmen Dingen verschont bleibt. Oder der Alltag mit seinen kleinen Katastrophen, seiner Hektik und immer neuen fiesen Überraschungen einmal anhält und Luft lässt.

Ist nur in der Pause Zeit für Glück? Weil es das ist, was man am ehesten im Terminkalender nach hinten schiebt? Erst mal alles das, was erledigt werden muss. Und wenn das fertig ist, dann noch andere glücklich machen. Am besten wartet man ohnehin bis zur Rente mit dem Glücklichwerden. Dann hat man wenigstens Zeit dazu.

Ich will ehrlich gesagt nicht so lange warten und gehe weiter auf die Suche. Ich treffe Hector. Sie kennen ihn vielleicht auch: Diesen jungen Psychiater mit der kleinen Brille, oft mit nachdenklicher Miene, ein guter Zuhörer. Okay, er ist nur eine ausgedachte Roman-Figur. Aber es lassen sich mit ihm wunderbar innere Gespräche führen. Der Roman „Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück“ stellt Fragen, die das Geheimnis des Glücks zu entschlüsseln suchen: Warum träumen wir so oft von einem glücklicheren Leben? Liegt das Glück eher im beruflichen Erfolg oder im privaten? Hängt es von den äußeren Umständen ab oder sind wir am Ende doch tatsächlich unseres eigenen Glückes Schmied? 23 Antworten findet Hector auf seinem Weg – vielleicht möchten Sie ihn bei Gelegenheit auch mal begleiten, sehr zu empfehlen.

Doch bevor die Reise hier zu lang wird, möchte ich mit Ihnen nochmal abbiegen. Raus aus dem Roman, rein ins reale Dasein.

Ich habe nämlich noch etwas gefunden, einige Glücksrezepte: Auf dieser Erde gibt es ein ganz real existierendes Land, in dem es heißt: Glück ist wichtiger als Geld.

Im Königreich Bhutan - das ist ein kleiner Staat zwischen Indien und China - in Bhutan also hat man das so genannte „Bruttonationalglück“ zum wichtigsten Ziel der Wirtschaftspolitik erklärt. Umweltschutz, gerechte Verteilung von Hab und Gut, eine verlässliche Regierung und die Bewahrung der Tradition und Kultur heißt das Rezept. Es schmeckt natürlich nicht allen und das Land hat es schwer in der geld- statt glücksregierten Welt: Gemessen an der Wirtschaftskraft anderer, gehört Bhutan zu den ärmsten Ländern dieser Erde. Dennoch sagt mehr als die Hälfte der Einwohner von sich: Ich bin glücklich. Das sind mehr als in manchem vermeintlich reichen Land. Mit Glück meinen sie schlicht, dass sie sich wohl fühlen – und verstehen darunter ganz verschiedene persönliche Dinge. Ein einzigartiges Glücksrezept, das dort versucht wird. Es nachzukochen dürfte schwer sein – aber es kitzelt doch an diesem Verlangen nach gesundem Ganzsein.

Ich suche noch nach weiteren Rezepten und finde eines in der Bibel: „Glücklich sind, die Frieden stiften, denn Gott wird sie seine Kinder nennen.“ (Matthäus 5,9 nach der Übersetzung „Hoffnung für alle“) Frieden stiften ist zwar oft hartes Brot, doch am Ende stärkt es mich und macht satt und glücklich. Offenbar gibt es viele gute Zutaten, aus denen man das Glück mischen kann. Ich hoffe, Sie haben Appetit bekommen! Einen glück- und segensreichen Sonntag wünscht Ihnen Daniela Kirschkowski, Pfarrerin in Marl.

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