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Sonntagskirche | 22.11.2015 | 08:55 Uhr

Christkönig

Guten Morgen liebe Hörerinnen und Hörer.

„Heute ein König!“ Kennen Sie das Gefühl? Das wünsche ich Ihnen, denn so ein „Heute ein König“ hin und wieder zu spüren – das ist Gold wert für die Seele.

Mir fiel die alte Bierwerbung ein, weil heute ein „Königstag“ ist. Ganz offiziell – in der katholischen Kirche. Eigentlich eine ideale Grundlage, sich mal wie ein König zu fühlen. Dass es ausgerechnet der Christkönigssonntag ist, dürfte dabei die Freude bei einigen zunächst trüben. Zumindest hört sich das nicht so ganz nach Spaß, Erfolg und Genuss an.

Zunächst stimmt das auch. Seit neunzig Jahren

schon – oder in kirchlichen Zeitmaßstäben: erst – gibt es diesen Feiertag. Er sollte die Katholiken nach dem Zusammenbruch der alten Königtümer daran erinnern, dass kein irdischen Königs nötig ist, um Halt und Orientierung zu finden. In der beginnenden Nazizeit war das ein Tag, wo sich Regimekritiker innerhalb der Kirche, besonders die Jugendverbände, demonstrativ versammelten. Keinem Führer, sondern einem „Königtum nicht von dieser Welt“ (Joh 18,36) sahen die sich verpflichtet. Das ging solange gut, bis die Nazis die Verbände verboten oder gleichschalteten. Damit war diese Initiative erstickt. Es ist also zunächst einmal ein guter Tag für Menschen, die sich zu ihren Idealen auch gegen Widerstand bekennen. Vor allem: Für Leute, die nicht auf Allmachtsphantasien von politischen Ideologen hereinfallen. Also: Ein Tag für Ideologiekritik aber auch ein Tag für „Heute ein König“?

Möglicherweise. Jesus verspricht nämlich seinen Anhängern – zumindest den „Gerechten“ etwas für das Jüngste Gericht: „Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, nehmt das Reich in Besitz, das seit der Erschaffung der Erde für euch bestimmt ist. Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank, und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen“ (Mt 25, 34-36). Und wenn dann die „Gerechten“ fragen sollten, wann das gewesen sein soll sagt er: „Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ (Mt 25, 40).

Was Jesus da sagt, beschreibt die so genannten „Werke der Barmherzigkeit“. Für mich klingen die ziemlich zeitlos. Hunger, Durst, Armut und Einsamkeit und so weiter sind ja leider nicht ausgestorben sondern aktuell wie eh und je. „Heute ein König“ ist jeder, der sie tut. Das sind zum Beispiel alle, die sich derzeit für Flüchtlinge engagieren, in Krankenheimen oder Hospizen ihren Dienst tun, die Obdachlose speisen oder Verfolgten Schutz gewähren. Wer so handelt oder ähnlich handelt, der ist wirklich „heute ein König“. Gerade, weil es nicht selbstverständlich ist und Kraft und Überwindung erfordert.

Also doch ein Tag für echte Könige. Vielleicht sind sie ja auch so ein König? Ich würde mich freuen.

Ihr Vikar Jörg Heinemann aus dem Süden von Hamm.

Copyright Vorschaubild: Public Domain Pixabay

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