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Sonntagskirche | 11.10.2015 | 08:55 Uhr

Fehlinvestition

Guten Morgen!

Unser Itthai ist ein echter Golden Retriever und damit auch eine richtige Wasserratte. Er liebt es zu schwimmen. Es gibt keinen Tümpel und sei er noch so klein, den unser Hund auf unseren gemeinsamen Wegen auslassen würde - wenn wir ihm denn seinen Willen durchgehen ließen. Wasser von oben in Form von Regen oder mit dem Gartenschlauch ist ihm dagegen äußerst suspekt und zuwider.

Weil es im Sommer streckenweise so heiß war und Itthai das feuchte Nass so liebt, investierten wir im Sommer in eine Badewanne für ihn. Gespannt warteten wir darauf, wie er auf ein eigenes Schwimmbecken reagieren würde. Umso überraschter waren wir, als wir feststellen mussten: Er wagt es nicht, ins Becken zu steigen. Unsere Investition erwies sich als völlige Fehlinvestition. Laut Herstellerangaben soll dieses Bassin für alle Hunde geeignet sein. Allerdings hat die Firma dabei wohl übersehen, dass die schwarze Farbe des Untergrundes für Hunde ein absolutes „No Go“ ist. Sie müssen sehen können, worauf sie sich da einlassen und da unser Itthai zur Sorte „übervorsichtig“, um nicht zu sagen „Schisser“ gehört, wagte er sich nicht in dieses für ihn anscheinend unberechenbare Nass hinein.

Was haben wir im Laufe der Jahre nicht alles angeschafft und später feststellen müssen: Das war mal wieder eine Fehlinvestition. Und was haben wir davon vor unserem letzten Umzug nicht alles aussortiert, verschenkt und weggeworfen, weil es uns letztlich einfach nur im Weg stand, belastete und nicht mehr von uns benutzt wurde.

Dabei haben wir uns an den Tipps von Tiki Küstenmacher orientiert. Der evangelische Theologe und Publizist hat uns in seinem Klassiker „Simplify your life“ (Vereinfache dein Leben) diese einfachen Fragen zum Entrümpeln an die Hand gegeben: „Habe ich diesen Gegenstand innerhalb des letzten Jahres verwendet? Würde ich ihn ersetzen, wenn er mir gestohlen würde?“ Jeder Mensch besitzt ca. 10.000 Dinge, von denen er jedoch nur zwanzig Prozent regelmäßig in Gebrauch hat. Achtzig Prozent stellen somit eine Fehlinvestition und somit unnötigen Ballast dar. Klar, will und werde ich auf manches nicht verzichten, was ich nur äußerst selten in die Hand nehme. Da hängen für mich einfach zu viele Erinnerungen dran oder ich habe mich an diesen Gegenstand als Bestandteil meines Lebens gewöhnt.

Dennoch soll Franz von Assisi vor rund 800 Jahren zu recht gesagt haben: „Wir besitzen nicht, sondern wir werden von unserem Besitz besessen.“ An dieser Stelle ist mir meine Mutter ein großes Vorbild, nicht nur im Umgang mit ihrer Krankheit, sondern auch in der Art, wie sie loslassen konnte. Innerhalb kürzester Zeit musste sie ihre relativ große Wohnung gegen ein kleines Zimmer bei meinem Bruder eintauschen und ihren geliebten Garten aufgeben. Ich hätte nie gedacht, dass sie das so unbeschadet übersteht. Aber sie konnte loslassen und hing nicht an den vielen Gegenständen. Dennoch erhielt sie sich ihre Fröhlichkeit und hatte bis zum Schluss den „Schalk im Nacken“. So konnte sie die „Fehlinvestitionen“, den „dinglichen Ballast“ ihres Lebens gelassen loslassen und jeden Tag staunend und dankbar aus Gottes Hand nehmen.

Da habe ich noch eine Menge zu lernen und will mich dabei an meiner Mutter orientieren. Besser die eine oder andere Fehlinvestition abschreiben, als sich von seinem Besitz besitzen zu lassen. Was ich zum Leben wirklich brauche, das ist nicht viel.

Einen befreiten Sonntag wünscht Ihnen Ihr Pastor Siegfried Ochs aus Kierspe.

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