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Kirche in WDR 4 | 11.11.2015 | 08:55 Uhr

Wie alle gewinnen

Guten Morgen!

Heute ist Martinstag. Wir erinnern uns: Der Bettler im Schnee, der fror, weil er keine oder keine rechte Kleidung hatte. Und natürlich Martinus, der römische Soldat. Der als Christ wusste, was er seinem Herrn Jesus schuldig war: „Ich bin nackt gewesen, und ihr habt mich bekleidet!“ - hatte der einst gesagt. Und: „Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ Als Martin den Bettler sieht, fackelt also er nicht lange, sondern nimmt sein Schwert, teilt seinen Mantel und gibt eine Hälfte dem Bettler. Später wird Martin sogar Bischof von Tours in Frankreich. Davon weiß man heute nicht mehr so viel. Aber die Geschichte, wie er seinen Mantel mit dem Bettler teilt, die wird bis heute bei fast jedem Laternenzug der Kinder am Tag des Heiligen Martin erzählt oder sogar nachgespielt.

Sie gehört für alle Christen zum gemeinsamen Erbe und ist Bestandteil unserer europäischen Kultur. Es gibt sogar einen vom Europarat zertifizierten Sankt-Martin-von-Tours-Weg. Neben dem touristischen Zweck soll er...

Sprecherin (weiblich): „...die gemeinsame kulturelle Identität der europäischen Bürger sichtbarer, wertvoller und im täglichen Leben lebendiger machen, das europäische Kultur-Erbe erhalten und aufwerten.“

Wenn das so ist, dann wird werten wir das europäische Kulturerbe auf und erhalten es, wenn wir wie der Heilige Martin den Armen helfen. Denen, die nur das Nötigste haben, die ohne Obdach und auf der Flucht sind. Wenn das so ist, dann gehört die Verpflichtung zum Teilen zur kulturellen Identität aller Bürger vom Nordkap bis Lampedusa, von der Ägäis bis zum Atlantik. Zu einem Teilen, das nicht danach fragt, ob ich etwas dadurch verliere. Das gilt vor allem angesichts der vielen Tausend Flüchtlinge.

Nun kostet das nicht wenig; manche meinen, die Kosten würden zu hoch. Vor allem, wenn nicht alle Europäer im gleichen Maße bereit sind, zu helfen. Natürlich ist viel Einsatz nötig, viele Helferinnen und Helfer gehen mit ihren Kräften über ihre Grenzen. Und dennoch, wenn man sie hört – sie wirken zufrieden, sie nehmen die Arbeit in Kauf, weil sie wertvolle Erfahrungen machen. Sie begegnen Menschen, die ihnen ihre ganz persönlichen Geschichten erzählen, sie schauen in erschöpfte, aber jetzt hoffnungsvolle Gesichter.

Ich kann mir vorstellen, dass sie auch über ihr eigenes Leben noch einmal ganz neu ins Nachdenken kommen: Was sind unsere Probleme angesichts der Kriege und Verfolgungen, die die Flüchtenden in ihren Ländern erleben mussten? Was sind unsere Sorgen gegen die Ängste um das eigene Leben und das der Familie in den Herkunftsländern? Manchmal wächst dann eine ganz neue Dankbarkeit. Für die kleinen Glücksmomente des Lebens. „Danke, für meine Arbeitsstelle, danke, für jedes kleine Glück, danke für alles Frohe, Helle und für die Musik“, heißt es in dem schlichten Kirchen-Lied „Danke“.

Pfarrer Dietrich Bonhoeffer sagte einmal: Den Dankbaren zeigt Gott den Weg zu seinem Heil. Die wertvollen Erfahrungen, die den Helferinnen und Helfern zuteilwerden, sind Geschenke Gottes. Niemand verliert, wenn er hilft, weder der Einzelne noch die Bevölkerung eines Landes. Alle gewinnen.

Natürlich die Notleidenden, und ganz bestimmt die, die ohne zu fragen, was ihnen das bringt, zupacken und helfen. Einfach so. Wie St. Martin, als die Kirche ihn noch lange nicht heiliggesprochen hatte. Darauf soll es uns ja auch nicht ankommen. Aber ein bisschen mehr Mut und Tatkraft dürften schon sein, wenn es darum geht zu zeigen, dass die Liebe zu den Armen eben auch zu unserer abendländischen Kultur gehört. Das meint Ihr Pfarrer Rüdiger Schnurr aus Hilchenbach.

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