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Sonntagskirche | 10.01.2016 | 08:55 Uhr

Laudato si

Sprecher (männlich): „Die Rettung der Banken um jeden Preis, indem man die Kosten dafür der Bevölkerung aufbürdet, ohne den festen Entschluss, das gesamte System zu (…) reformieren, unterstützt eine absolute Herrschaft der Finanzen, die keine Zukunft besitzt und (…) nur neue Krisen hervorrufen kann.“ (S. 79)

Autor: Guten Morgen! Diese Sätze stammen nicht aus dem Programm einer kommunistischen Bewegung. Sie stammen aus der Feder von Papst Franziskus. Genauer gesagt: aus seiner Enzyklika Laudato Si. Eine Enzyklika ist so etwas wie eine Denkschrift und diese ist im Mai letzten Jahres erschienen. Warum spreche ich als evangelischer Pfarrer über die Enzyklika des Papstes? Weil diese Enzyklika im besten Sinne protestantisch ist.

Sprecher (männlich): Unsere Schwester Erde „schreit auf wegen des Schadens, den wir ihr aufgrund des unverantwortlichen Gebrauchs (…) der Güter zufügen, die Gott in sie hineingelegt hat. … Die Ressourcen der Erde werden … geplündert durch ein Verständnis der Wirtschaft und der kommerziellen (…) Tätigkeit, das ausschließlich das unmittelbare Ergebnis im Auge hat.“ (S. 1, 14)

Autor: Diese Sätze gehen an die Wurzeln. So wie wir die Güter dieser Erde verteilen, geht es nicht weiter. Das ist uns in den vergangenen Monaten überdeutlich geworden. Die Diagnose von Papst Franziskus ist unmissverständlich: Wir müssen der Welt eine Ordnung geben, deren oberstes Ziel das Wohl aller Menschen ist, wo immer sie leben.

Sprecher (männlich): „Auffallend ist die Schwäche der internationalen politischen Reaktion. … (Allzu) leicht gelingt es dem wirtschaftlichen Interesse, die Oberhand über das Gemeinwohl zu gewinnen und die Information zu manipulieren, um die eigenen Pläne nicht beeinträchtigt zu sehen.“ (S. 22f)

Autor: Schwäche der Politik, manipulierte Informationen, ja, das kennen wir. Trotzdem bleibt Papst Franziskus nicht bei einer Politikverdrossenheit stehen. Woran ihm liegt: Die Bürgerinnen und Bürger selbst sollen wieder Politik machen. Sie sollen zunächst kleine Einheiten bilden, die die das Zusammenleben in Dorf und Stadt in die Hand nehmen und eigenverantwortlich gestalten: Bürgerinitiativen, Freie Wählergemeinschaften, auch engagierte christliche Gemeinden.

Dies ist nur einer von vielen Vorschlägen, die Papst Franziskus macht. Und natürlich weiß er auch um die religiöse Dimension von Kriegen, Gewalt und Ausbeutung. Sie alle rühren im Kern daher, dass der Mensch in Sünde verstrickt ist. Die menschliche Reaktion darauf: Weglaufen. Weglaufen vor der Schuld und vor Gott. Heilung für das von der Sünde befallene menschliche Herz sieht Papst Franziskus darin, dass ich lerne, mich Gott wieder zuzuwenden. In der Zuwendung der Menschen zu Gott liegt für ihn schließlich auch die Chance für das Heilwerden der ganzen Schöpfung.

Es geht um die spirituelle Haltung, die ich einnehme. In der ich mich in einen größeren Zusammenhang gestellt sehe. In der ich eine Verbundenheit mit der gesamten Schöpfung spüre. Damit kann ich zu Beginn des neuen Jahres anfangen - ohne viel Aufwand, sofort und ab heute. So verabschiedet sich von Ihnen Pfarrer Ulrich Pohl aus Kirchherten mit den Worten von Papst Franziskus:

Sprecher (männlich): „Ausdruck (dieser, lies:) einer veränderten spirituellen Haltung ist (es), vor und nach den Mahlzeiten innezuhalten, um Gott Dank zu sagen. Ich schlage den Gläubigen vor, diese wertvolle Gewohnheit wieder aufzunehmen und sie mit Innigkeit zu leben. Dieser Moment des Segensspruchs erinnert uns, selbst wenn er ganz kurz ist, an unsere Abhängigkeit von Gott. … (Er) unterstützt unser Empfinden der Dankbarkeit für die Gaben der Schöpfung. … (Er) erkennt jene an, die mit ihrer Arbeit diese Güter besorgen, und stärkt die Solidarität mit denen, die am meisten bedürftig sind…“ (S. 95)

Literaturhinweis:

ENZYKLIKA, LAUDATO SI‘ VON PAPST FRANZISKUS, ÜBER DIE SORGE FÜR DAS GEMEINSAME HAUS. LIBRERIA EDITRICE VATICANA. Gegeben zu Rom, Sankt Peter, am 24. Mai, dem Hochfest von Pfingsten im Jahr 2015, dem dritten meines Pontifikats.

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