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Sonntagskirche | 27.12.2015 | 08:55 Uhr

Zwischenzeiten

Mit den Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr ist es ja wie mit dem Bermudadreieck: Viele verschwinden von der Bildfläche. Dann tauchen sie ab und machen einfach mal – genau: nichts! Ich liebe diese paar Tage in der „Zwischenzeit“.

Irgendwie ticken die Uhren anders. Da kann ich einfach mal auf dem Sofa liegen, unterm Weihnachtsbaum und mir die Christbaumkugeln von unten anschauen! Das Haus duftet immer noch nach Tannengrün und nach den Keksen, die noch nicht vom Gabenteller weggeputzt wurden. Am besten regnet es noch draußen, so dass ich auch nicht mal einen Grund habe, um rauszugehen. Ein Hoch auf diese Zwischenzeit!

Die Tage zwischen den Jahren sind für mich auf eine Art „geschenkte Zeit“ – und keinesfalls „verschenkte Zeit“! Einmal nichts tun – auch gar keine Rechenschaft abgeben müssen – das empfinde ich als enormes Geschenk! Frei nach Goethe: „Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein“. Punkt. Nicht mehr und nicht weniger: Einfach sein – und nicht: machen, tun, nutzen. Sondern einfach: Sein.

Ich mache immer wieder die Erfahrung: solche Zwischenzeiten sind wichtig. Auch wenn nichts passiert, passiert doch was: Gedanken reifen, Ideen entstehen, Träume tauchen auf, meine Phantasie geht mit mir spazieren.

Was ich spannend finde: Aus biblischer Sicht hat Jesus die meiste Zeit seines Lebens in so einer Art Zwischenzeit gelebt. In den Evangelien verschwindet er nach den Kindheitserzählungen von der Bildfläche. Nur Lukas berichtet von einer kurzen Begebenheit im Tempel, als Jesus 12 war. Ansonsten taucht er erst wieder auf mit Anfang Dreißig. Was er gemacht hat in der Zwischenzeit? Wissen wir nicht. Wahrscheinlich lebte er knapp 30 Jahre lang irgendwo um Nazareth herum. Dass er was Besonderes war, gar Gottessohn, ist wohl niemandem wirklich aufgefallen. Er lebte eben irgendwie „dazwischen“.

War das eine verschenkte Zeit? Ich denke nicht! Vielleicht waren es seine glücklichsten Jahre! Wer weiß? Mit Sicherheit war diese „Zwischenzeit“ für ihn enorm prägend für alles, was danach kam. Was er genau erlebt hat? – darüber kann ich natürlich nur spekulieren: Vielleicht hat er in den Tag gelebt. Oder hat er etwas Handfestes gelernt – Zimmermann, wie Josef, sein Ziehvater. Vielleicht war er eher der häusliche Typ und hat seiner Mutter daheim geholfen. Oder er hat sich lieber draußen rumgetrieben. Vielleicht hat er ja Tag ein Tag aus in den Straßen gesessen, die Leute beobachtet in ihrem Treiben – und hat deren Sorgen und Nöte gesehen. Vielleicht sind in ihm genau dabei jene Worte und Überzeugungen gereift, die er dann in den letzten drei Jahren seines Lebens dem Volk gepredigt hat! Wie gesagt: alles Spekulation über das, was Jesus in der Zwischenzeit gemacht hat.

Aber vielleicht kommt es nicht von ungefähr, dass ich gerade in diesen Tagen „zwischen den Jahren“ anfange, mir über so etwas mal meine Gedanken zu machen. Denn darauf komme ich meist nur „in der Zwischenzeit“, wenn ich meine Seele baumeln lassen kann und die Gedanken einen neuen Lauf bekommen. Für mich immer ein Geschenk!

Dass Sie in diesen Tagen zwischen den Jahren beschenkt werden – schon allein durch schöne, ruhige Momente, das wünscht Ihnen Klaus Nelißen aus Köln!

Bildrechte: Pixabay

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