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Kirche in WDR 4 | 14.06.2016 | 08:55 Uhr

"Alltag und Wort Gottes im Gespräch"

Guten Morgen!

Donald Trump vollendet heute sein 70. Lebensjahr. Aller Voraussicht nach wählen ihn die Republikaner in einem Monat zu ihrem Präsidentschaftskandidaten. Aufgefallen ist er im Wahlkampf durch seine oft verletzenden und diskriminierenden Äußerungen. Markige Sprüche gegen Ausländerinnen und Ausländer, frauenfeindliche Aussagen und scharfe Angriffe gegen innerparteiliche Gegner prägen das Profil von Donald Trump. Die Grenze zwischen den USA und Mexiko möchte er mit einer hohen Mauer sichern, die Mexiko bezahlen soll. Gebaut werden soll sie nach Trump`s Vorstellungen von den Mexikanern. Sie, die Mexikaner, sollen sich selbst einmauern, damit die Vereinigten Staaten von Amerika vor ihnen sicher sein können.

Die Zahl der Menschen die wie Donald Trump denken, nimmt zu. Der selbstbewusste Milliardär hat im Vorwahlkampf besonders eine Gruppe mobilisiert, die als politisch Aktive nahezu abgeschrieben waren: Menschen in prekären Lebensverhältnissen. Es gibt gute Erklärungen, dass solche Parolen gut finden. Und das nicht nur in den USA, sondern auch hierzulande. Wer soziale Unterstützung durch den Staat, durch die Kirchen und andere wohltätige Vereine und Initiativen in Anspruch nehmen muss, der kann sich schnell durch Flüchtlinge zusätzlich bedroht fühlen. Es erscheint logisch: Je mehr Menschen soziale Hilfe beanspruchen, umso geringer wird die Summe, die dem einzelnen Menschen zur Verfügung gestellt werden kann. Fremdenhass aus einer existenziellen Angst um gerechte Verteilung – könnte die Kurzformel dafür sein.

Um was aber geht es Menschen wie Donald Trump? Die Antwort auf diese Frage ergibt sich aus einer Antwort auf die Frage: Wer ist ihr Nächster, Mister Trump? Ein Prozent der Weltbevölkerung besitzt mehr als die anderen neunundneunzig Prozent der Weltbevölkerung zusammen. Das heißt: Von einhundert Menschen besitzt ein Mensch mehr als die anderen neunundneunzig Menschen. Der Milliardär Donald Trump gehört zu diesem einen Prozent. Hier stellt sich die Frage: Geht es Menschen wie Donald Trump um eine gerechtere Verteilung der Güter? Oder will er in den Köpfen und Herzen von Menschen und an den Landesgrenzen Mauern bauen, damit er selbst weiterhin gut als Milliardär leben kann? Stehen wir in der Menschheitsgeschichte wieder einmal in der Gefahr, uns als Teil der neunundneunzig Prozent blenden zu lassen von einem; in dem wir glauben, ausgerechnet einem Vertreter des einen Prozents der Weltbevölkerung ginge es um mehr Gerechtigkeit für die restlichen neunundneunzig Prozent?

Um was es einem Menschen wirklich geht, hängt von der Antwort auf die Frage ab: Wer ist dein Nächster? Diese Frage Jesu ist eine seiner bedeutsamsten Fragen. Seine Antwort können wir im Matthäusevangelium nachlesen. Hier heißt es:

„Wenn Ihr nur eure Schwestern und Brüder grüßt, was tut ihr damit Besonderes? Tun das nicht auch die Heiden? Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist.“ (Mt 5,47-48)

Jesus öffnet seinen jüdischen Glaubensschwestern und -brüdern die Augen. Sie waren davon überzeugt, dass nur diejenigen, die zum eigenen Volk gehörten, auch die Nächsten seien. Daraus leiteten sie ab, dass alle anderen wie Feinde behandelt werden konnten. Jesus sagt, dass sein Gott und Vater anders denkt, fühlt und handelt. Für ihn sind alle Menschen „Kinder Gottes“. Deswegen darf sich niemand auf Gott berufen, der die Menschen einteilt in Freunde und Feinde, in Nächste und Fernste; in die Gruppe, mit der wir etwas zu tun haben, und in die Gruppe, mit der wir nichts zu tun haben.

Wer ist dein Nächster? Es ist der Mensch, der mir heute begegnet: unabhängig von Alter, Nationalität, Religion, Schönheit und Intelligenz. Der Mensch, mit dem ich gerade frühstücke; der auf dem Weg zur Arbeit neben mir im Bus, im Zug oder in der U-Bahn sitzt; mit dem ich mein Zimmer im Krankenhaus teile; hinter dem ich in der Schlange am Schalter oder an der Kasse stehe, ist mein Nächster, dem ich mit einem Augenblick, einer Geste oder einem Gruß begegnen kann. Donald Trump wird heute 70. Ehrlich gesagt: Was er sagt und tut – das liegt mir fern. Wenn es um den Nächsten geht, verlasse ich mich lieber auf Jesus und auf das, was er vor zweitausend Jahren gesagt und getan hat.

In diesem Sinne grüßt Sie P. Manfred Kollig aus Münster

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