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Kirche in WDR 4 | 30.06.2016 | 08:55 Uhr

Gottesbild

Firmvorbereitung am Rande der Großstadt – Ich gehöre zum Team der Katecheten , das die jungen Menschen auf das Sakrament vorbereitet, bei dem sie ihr Christsein noch einmal bestätigen, quasi erwachsen werden im Glauben. Es ist eines der ersten Treffen unserer Gruppe, die recht klein und überschaubar ist.

Thema ist das Gottesbild. Was für Bilder gibt es eigentlich von Gott? Welche kennen wir? Welche lehnen wir ab? Was ist unser eigenes Gottesbild?

Um es schön pädagogisch zu machen, haben wir Karikaturen mitgebracht von den unterschiedlichsten Gottesvorstellungen. Sie überzeichnen, aber sie treffen immer einen bestimmten Aspekt. Denn es gibt ja eine ganze Palette von Bildern, die dem einen oder anderen bekannt sein dürften. Vom Drohgott, der uns Menschen mit Blitz und Donner in Schach hält, über den gutmütigen alten Mann mit weißem Rauschebart bis hin zum belanglosen Gott, der sich um seine Schöpfung überhaupt nicht kümmert, ja irgendwie abwesend zu sein scheint. Auch bekannt ist vielleicht das Bild vom Buchhalter-Gott. Das ist der, der alles aufschreibt, was wir gut und was wir schlecht gemacht haben, um uns dann, wenn wir einst vor ihm stehen werden um Rechenschaft abzulegen, seine Mängelliste vor Augen hält und sagt „Dä! – Das war falsch und das und das.“ – Früher war dieses Gottesbild bestens zur Erziehung von Kindern geeignet, wenn die eigene Pädagogik versagte. Auch ich erinnere mich noch daran, wie sich gerade an diesem Buchhalter-Gott gerieben wurde in meiner religiösen Bildung. Eben wegen der miesen Pädagogik, die damit die längste Zeit betrieben wurde.

Aber jetzt kommt‘s: Nachdem wir uns nun den einzelnen Gottesbilder ganz nüchtern und unvoreingenommen genähert hatten, fragte ich in die Runde, welches dieser Gottesbilder denn am meisten zusagen würde. Einer meldete sich und deutete mit dem Finger – o wunder, o staun – ausgerechnet auf diesen Buchhalter-Gott.

Ich staunte. Scheint sich doch was geändert zu haben in den jungen Menschen, dachte ich mir. Nun, die Probleme, die ältere Generationen mit bestimmten Gottesbildern haben, müssen nicht zwangsläufig dieselben der heutigen Menschen sein. Ich hakte also nach, was denn an diesem Gottesbild so positiv sei. Das wollte ich ja jetzt schon wissen.

Der Jugendliche hatte aber kein Problem mit der Vorstellung, dass Gott sich über uns Notizen macht. Gut, wir konnten uns darauf einigen, dass die Karikatur davon etwas überzeichnet ist: Gott ist kein Buchhalter mit Strickweste und Nickelbrille. Er ist kein Pedant und rechnet vielleicht auch nicht knallhart nach, wie einer, der die Bilanz im Blick haben muss. Aber was gut am Buchhalter ist, das ist seine Verlässlichkeit, die sich aus Kenntnis speist.

Das Bild zeige doch, dass dieser Gott immer da sei und mich vielleicht sogar besser kenne als ich mich selbst, fügte der junge Mann an. Unweigerlich fiel mir dazu der 139. Psalm ein, der den allwissenden Gott umschreibt: „Herr, du hast mich erforscht und du kennst mich. Ob ich sitze oder stehe, du weißt von mir. Von fern erkennst du meine Gedanken. Ob ich gehe oder ruhe, es ist dir bekannt; du bist vertraut mit all meinen Wegen. Noch liegt mir das Wort nicht auf der Zunge - du, Herr, kennst es bereits.“

Wenn ich in meinem Kopf die überzogene Karikatur vom Buchhalter bei Seite schiebe und eher die Worte dieses Psalms wirken lasse, dann steckt darin doch eine sehr schöne Botschaft: Gott hat Interesse an mir. Er durchschaut mich – und davor muss ich keine Angst haben.

Treffende Worte für ein Vertrauen auf diesen Gott findet der 139. Psalm in seinem – wie ich finde – schönsten Vers: „Du umschließt mich von allen Seiten und legst deine Hand auf mich.“ – Schön, wer so ein Gottesbild hat!

Einen guten Tag wünscht Ihnen Jan-Hendrik Stens aus Köln.

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