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Kirche in WDR 4 | 02.07.2016 | 08:55 Uhr

Heimsuchung

Heimsuchung – Wer denkt dabei nicht an Schlagzeilen wie „Unwetter sucht Süddeutschland heim“, „Von schwerer Krankheit heimgesucht“ oder andere Unglücksfälle? Wer heute von einer Heimsuchung spricht, meint damit einen harten Schicksalsschlag oder ein großes Unheil.

Auch in der Rechtssprache des deutschen Mittelalters steht das Wort Heimsuchung für die Störung des Hausfriedens. Alles andere also als eine gute Bezeichnung für das Fest, das wir Katholiken in Deutschland heute feiern: Mariä Heimsuchung.

Nein, hier wird die Gottesmutter nicht von einer schweren Krankheit heimgesucht. Kein Engel stört ihren Hausfrieden.

Maria besucht ihre Verwandte Elisabeth, die wie sie ein Kind erwartet. Es ist die erste Begegnung im Lukasevangelium, in der sich Johannes der Täufer und Jesus Christus – jeweils im Leib ihrer Mütter – begegnen. Ein Wiedersehen als erwachsene Männer gibt es erst wieder bei der Taufe Jesu.

In En Kerem, einem kleinen Ort westlich von Jerusalem, steht am Berghang eine Kirche. Hier soll sich laut Überlieferung die Szene des Besuchs Mariens bei Elisabeth abgespielt haben. Davor steht eine schöne Bronze-Statue: Maria und Elisabeth – beide mit ihren kugelrunden Bäuchen einander so zugewandt, dass sie sich fast berühren. Ins Bild gefasst ist hier eben die Beinahe-Begegnung zwischen Jesus und Johannes.

Heimsuchung Mariens – wer jetzt aber meint, Maria sei ein Heimchen gewesen, der irrt. Sie hat in En Kerem nicht ihre Heimat aufgesucht, sondern eben Elisabeth. Eine Verwandte, eine Gefährtin. Dass Maria alles andere war als ein Heimchen, davon zeugt der wunderschöne Text, den Lukas dieser Begegnung zuschreibt. Das Magnificat: Der Lobgesang Mariens auf ihren Gott als sie Elisabeth trifft. Da ruft Sie aus: „ER stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen“. Kraftvolle Worte sind das; jeden Abend zur Vesper betet die Kirche diesen Text.

Vergangenen Herbst war ich in En Kerem und konnte mir an der Mauer um die Kirche herum das Magnificat auf bunten Fliesen geschrieben und in vielen verschiedenen Sprachen anschauen.

Übrigens: Die lateinische Bezeichnung des heutigen Festes lautet schlicht und einfach „Visitatio“ – also: Besuch. Und wenn ich heute von Köln aus nach Lippstadt aufbreche, um dort – wie jedes Jahr am ersten Juliwochenende – Schützenfest zu feiern, sage ich ja auch nicht „Ich suche jetzt meine alte Heimat heim“. Ich besuche lediglich einen Ort, der in meinem Leben eine besondere Rolle gespielt hat und wo Menschen wohnen, die mir etwas bedeuten.

Ein gutes Wochenende, wünscht Ihnen Jan Hendrik Stens aus Köln.

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