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Sonntagskirche | 31.07.2016 | 08:55 Uhr

Zeit zu leben

Guten Morgen! „Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens“ lese ich auf einer Postkarte. Das soll mir wohl sagen: Lebe bewusst. Deine Zeit ist endlich, denke ich.

Aber ich lebe so oft einfach in den Tag hinein und ertappe mich dabei, wie ich denke: Ich habe doch alle Zeit der Welt.

Aus dieser falschen Sicherheit rüttelte mich vor kurzem schon einmal ein Lied auf. „Zeit zu leben“ heißt es und stammt von dem Liedermacher Reinhard Mey. Der Refrain lautet: „Und der Wind fegt all die Blätter fort, und der Tod ist mehr als nur ein Wort. Denn nichts bleibt, nichts bleibt, nichts bleibt. Kein Ring, kein Gold, kein Leid. Nichts bleibt, nichts bleibt, nichts bleibt. Es wird Zeit zu leben, endlich Zeit, Zeit zu leben.“

Nein, das ist kein depressives Lied angesichts der Endlichkeit des menschlichen Daseins. Es ist die Einladung, das Leben zu genießen und die Zeit auszukosten. Reinhard Mey besingt in diesem Lied, wie wir uns viel zu sehr von der Angst bestimmen lassen. Obwohl wir doch meist alles zum Leben haben, was wir brauchen.

Ich lese den Lied-Text in dem Booklet der CD nach. Bei diesem Lied ist ein Bild von Reinhard Mey abgedruckt: Wie er auf einer Bank im Grünen sitzt und die Arme hinter dem Kopf verschränkt hat. Sein rotes Fahrrad an der Bank. Das Bild strahlt die Ruhe des Augenblicks aus und man sieht, wie Reinhard Mey die Natur genießt. Ein friedliches Bild. Ein Mut machendes Lied, im Hier und Jetzt zu leben. Das Leben nicht aufzuschieben, sondern es jetzt wahrzunehmen. Mich auf die Parkbank in die Sonne zu setzen, weil sie jetzt scheint.

Auf meinem Jahreskalender über dem Schreibtisch steht als Motto über dem ganzen Jahr: „Meine Zeit steht in deinen Händen.“ Meine Zeit steht in deinen Händen, Gott. Daran will ich denken. Immer wieder. Ich habe nicht alle Zeit der Welt. Aber ich kann über den jetzigen Moment verfügen. In einer Stunde kann alles schon ganz anders aussehen. Ob es ein Morgen für mich gibt und wie das aussehen wird – das ist nichts, was ich beeinflussen kann. Das Jetzt ergreifen, den Augenblick bewusst gestalten, den Gott mir schenkt. Das kann ich.

Das habe ich gelernt. Die Lektion war hart. Es war ein Sonntag, Wir wollten meine Mutter besuchen, so war es abgesprochen. Doch dann kam etwas anderes dazwischen. Wir vertrösteten meine Mutter auf den nächsten Sonntag. Mein Bruder sagte noch: „Das ist doch kein Problem.“ Am nächsten Tag erreichte uns morgens um 9.00 Uhr die Nachricht, dass meine Mutter in der Nacht verstorben sei. Über Nacht kann schon alles ganz anders aussehen. Wir sollten deshalb bewusst das Jetzt leben. Wichtiges nicht aufschieben. Der Besuch bei meiner Mutter: Er ließ sich nicht aufschieben. Es ist „Zeit zu leben, endlich Zeit zu leben.“

Einen Sonntag im Hier und Jetzt wünscht Ihnen Ihr Pastor Siegfried Ochs aus Kierspe.

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