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Kirche in WDR 4 | 19.08.2016 | 08:55 Uhr

Umsonst

Haben Sie heute Nacht gut geschlafen?

Gab es etwas, worüber es wichtig war, noch eine Nacht zu schlafen?

Ist Ihnen über Nacht womöglich etwas zugefallen? Nicht nur die Augen – sondern ein Gedanke vielleicht, ein Trost, ein Geistesblitz?

Oder war da etwas, das Ihnen eine schlaflose Nacht bereitet hat?

Erstaunlich, wie viele Redewendungen unserer Sprache sich um den Schlaf drehen. Also um die Zeit, in der doch vermeintlich gar nichts passiert.

Wurde etwas vergessen oder versäumt, dann heißt es: Jemand hat dies oder das verschlafen. Hast du etwas verpasst, dann sagen sie dir: Da hättest du eben früher aufstehen müssen. Ist einer gedanklich schnell und präzise, nennt man ihn ein aufgewecktes Kerlchen.

In der Bibel lese ich im 127. Psalm: Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht und hernach lange sitzet und esset euer Brot mit Sorgen. Denn seinen Freunden gibt´s der HERR im Schlaf.

Längst ist aus diesem biblischen Satz ein gängiges Sprichwort geworden:

Den Seinen gibt’s der Herr im Schlaf. Das klingt meistens spöttisch. In der Regel schwingen auch ein wenig Neid und Missgunst mit. Es gibt ja tatsächlich Leute, denen scheint im Leben alles einfach nur so zuzufliegen: In der Schule die Einsen, bei Festen die Herzen der Menschen, die Erfolge im Beruf.

Was tun wir nicht alles, um erfolgreich zu sein! Tag für Tag:

Früh aufstehen, lange sitzen, mit Sorgen essen. Am besten noch früher aufstehen, um noch mehr zu schaffen, bis spät in die Nacht hinein am Rattern bleiben.

Wer schläft, kann nichts tun. Wer schläft, muss auch nichts tun.

Hilfreich zu wissen: Das menschliche Gehirn kann gerade im Schlaf verblüffend viel. Es verarbeitet Erlebtes, es verdichtet Gelerntes, es ordnet Erfahrungen, es spielt Alternativen durch. Seinen Freunden gibt´s der HERR im Schlaf.

Es ist umsonst, dass ihr früh aufsteht…: Das kleine Wort „umsonst“ heißt im Lateinischen „frustra“, vergeblich, frustrierend. Es ist vergeblich, wenn ihr meint, ihr könntet eurem Leben dadurch Sinn und Wert verleihen, dass ihr euch abrackert und sorgt und macht und tut.

Gott gibt uns das, was wir am nötigsten brauchen, „umsonst“, im Schlaf.

Merken Sie? Auf einmal bedeutet das Wort „umsonst“ nicht mehr „frustra“, vergeblich, sondern „gratis“, geschenkt. Gott schenkt mir, was das Leben sinnvoll und wertvoll macht. Umsonst. Gratis. Ohne Gegenleistung.

Das, worauf es im Tiefsten ankommt, ist immer Geschenk.

Kein Mensch kann sich selber ins Leben rufen. Kein Mensch kann von sich aus sprechen. Er muss zuvor hören. Kein Mensch kann von sich aus lieben. Er muss zuvor geliebt werden. Kein Mensch kann von sich aus vertrauen. Er muss zuvor Vertrauen empfangen.

Wer einmal auf den Geschmack dieses „gratis“ gekommen ist, entdeckt im Blick auf sein eigenes Leben immer mehr davon.

Und wenn wir die Augen schließen und uns dem Schlaf überlassen, dann gilt: Der dich behütet, schläft nicht. ER schläft und schlummert nicht.

Gott sei Dank.

Einen guten Tag wünscht Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen.

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