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Kirche in WDR 4 | 29.10.2016 | 08:55 Uhr

Gewissen und Religion

Guten Morgen!

"Eine Welt ohne Religion, das wäre ein Traum. Endlich Frieden!", so drückte es ein Jugendlicher vor einiger Zeit aus. Er reagierte damit auf Entwicklungen, die wir kennen: Seit den Anschlägen auf das World Trade Center vom 11. September 2001 ist Religion ins Gerede gekommen. Und die Terroranschläge der letzten Monate in Europa haben die Diskussionslage noch einmal verschärft. Seither wird in unserem Land leidenschaftlich und heftig über Religion diskutiert. Der Weg von der Religion zu Gewalt und zum Terror scheint sehr kurz zu sein. Den Religionen werden häufig sogar die Urheberrechte für Intoleranz, Hass und Gewalt zugeschrieben.

Ich meine: Fanatiker missbrauchen die Religion. Sie wollen den Himmel auf Erden erzwingen und verbinden Religion mit Gewalt und Terror. Doch welche politischen oder religiösen Ziele auch immer Terrororganisationen für sich in Anspruch nehmen: am Ende entstehen nie bessere Verhältnisse, sondern die Welt wird für andere, unschuldige Menschen zur Hölle auf Erden.

Ich bin Christ. Glaube, gelebte Religion ist für mich eine positive Lebenskraft. Mein Glaube bestimmt meine Haltung und Einstellung zum Leben, zu meinen Mitmenschen und zu unserer Welt. Für mich ist Jesus Christus ein Liebhaber des Lebens. Er hat vorgelebt, was das heißt. Er hat Menschen geheilt, ihnen Gerechtigkeit verschafft. Sie aufgerufen, zu teilen, was sie haben, damit alle eine Zukunft haben. Meinen Glauben habe ich mir nicht einfach ausgesucht. Nein, ich bin Christ, weil mich die Worte Jesu angerührt und bewegt haben.

„Religion ist Privatsache.“ Das war geradezu ein ungeschriebenes Gesetz. So schien es so lange ich denken kann zu sein. Öffentlich war Religion in Deutschland fast kein Thema. Über den eigenen Glauben, die eigene Religion, wurde außerhalb der Gotteshäuser meist diskret geschwiegen. Religion war kein Thema für Small Talk. Und wurde in der Öffentlichkeit kaum gelebt.

Was mir auffällt: Bei Muslimen ist das vielfach anders. Viele Muslime leben ihren Glauben sehr offen und öffentlich. Wenn die Mitschülerin fastet, bekommt die Klasse das mit. Wenn der Kollege seinen Gebetsteppich nimmt, wissen seine Kollegen es ist Zeit für sein Mittagsgebet. Muslime zeigen damit öffentlich: Gott bewegt mich, er bestimmt mich in meinen alltäglichen Lebensvollzügen. Offenkundig wirkt das auf manche Menschen irritierend.

Der Islam steht dabei besonders im Mittelpunkt massiver Kritik: In einer Umfrage erklärten vor zwei Jahren mehr als die Hälfte (57 %) der Befragten, der Islam sei bedrohlich. 61 Prozent meinten sogar, der Islam passe nicht in die westliche Welt. (1)

Wenn ich Muslimen begegne, treffe ich viele, die sich für ein friedliches Zusammenleben in unserer Gesellschaft einsetzen und die bereit sind, einen Dialog mit mir als Vertreter einer christlichen Kirche zu führen. Für sie gilt - wie für alle Christenmenschen:

Sie haben ihre eigenen religiösen Erfahrungen gemacht, die ihr Gewissen an ihren Glauben binden. Und die in unserem Land geltende Religionsfreiheit schützt selbstverständlich auch ihre Gewissensentscheidung.

Unserer Gesellschaft und ihrem Zusammenhalt tut es gut, wenn Menschen unterschiedlicher Religionszugehörigkeit einander respektieren, meint Manfred Rekowski, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland.

(1)Bertelsmann, Religionsmonitor https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktuelle-meldungen/2015/januar/religionsmonitor/

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