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Kirche in WDR 4 | 04.01.2017 | 08:55 Uhr

Frau Potifar

Guten Morgen!

Es hat gefunkt. Zwischen einer reichen, schönen Frau und ihrem Sklaven. Genauer: Sie wirft ein Auge auf ihn, sie begehrt ihn. Der Sklave ist ein gut aussehender junger Mann, sympathisch, klug und von angenehmem Wesen.

Josef, so heißt er, kam auf abenteuerlichem Weg hierher nach Ägypten, in das Haus des Potifar. Dieser, ein hoher königlicher Beamter, erkennt schnell die Begabung des jungen Hebräers. Josef hat Führungsqualitäten. Er hat organisatorisches Geschick und eine schnelle Auffassungsgabe. Dabei ist er ehrlich und zuverlässig.

Potifar ernennt ihn nach kurzer Zeit zu seinem obersten Verwaltungsleiter und Stellvertreter mit voller Prokura. Ein richtiger Schritt: Unter Josefs Leitung laufen Potifars Angelegenheiten so gut und reibungslos, dass der sich bald schon selber um nichts mehr kümmern muss. Er hat absolutes Vertrauen in den jungen Mann.

Das weiß Josef zu schätzen. Als sich Frau Potifar ihm nähert, führt er ihr eindringlich vor Augen: So groß ist das Vertrauen, das mein Herr mir entgegenbringt – alles, was er hat, gab er in meine Hand. Wie könnte ich dieses Vertrauen so missbrauchen? Es wäre ein furchtbares Unrecht.

Doch die Herrin hört nicht auf, ihn zu bedrängen. Nicht einfach für Josef. Sie ist attraktiv, und sie bringt ihre Reize zur Geltung. Eine Berührung wie zufällig, ein halb durchsichtiges Kleid, ein verführerischer Duft... Und endlich geht sie aufs Ganze: Sie ruft ihn in ihr Schlafzimmer, packt ihn an seinem Gewand und sagt: „Komm!“ Da hilft nur Flucht. Josef schlüpft aus seinem Gewand, das sie fest im Griff hat, und rennt halbnackt davon. Und nun schlägt das Begehren in die kalte Wut der Verschmähten um: Sie macht ein großes Geschrei, die Dienerschaft läuft zusammen, und alle hören es: Dieser hebräische Sklave wollte sich mit mir amüsieren, hier der Beweis, sein Gewand! Als ich um Hilfe rief, rannte er weg. Gleiches erzählt sie auch ihrem Mann, als er nach Hause kommt: Dieser Ausländer, den du ins Haus gebracht hast, wollte mich vergewaltigen. Aber ich schrie laut um Hilfe. Alle Diener können es bezeugen.

Potifar lässt Josef ins Gefängnis werfen.

Gott war mit Josef, heißt es bis hierher immer wieder: Alles, was er anfängt, gelingt. Josef übernimmt Verantwortung. Er bedenkt die Folgen. Mit Blick auf den Menschen, der ihm sein Vertrauen schenkte, und mit Blick auf Gott. Er lehnt Frau Potiphars Ansinnen ab. Und dabei beruft er sich nicht nur auf das Vertrauen, das ihm ihr Mann geschenkt hat. Er beruft sich auch auf seinen Gott. Würde er das Vertrauen missbrauchen, würde er auch ein Geschenk Gottes zerstören.

Und dann kommt er ins Gefängnis. Völlig unschuldig, ja vorbildlich anständig, erleidet er einen fürchterlichen Absturz. Vom Verwaltungsleiter zum Strafgefangenen.

Kaum glaubt man, die Krise wäre bewältigt, ein wichtiges Ziel erreicht, da wird einem wieder der Boden unter den Füßen weggezogen - oft unverschuldet landet man wieder bei null. Und schnell ist, man bei der Frage: Warum lässt Gott das zu? Auf diese Frage gibt es keine Antwort zumindest keine schnelle oder unmittelbar einsichtige. Auch Josef, dem Gott so vieles gelingen lässt, ist plötzlich ganz unten. Aber selbst da verlässt Josef sein Gottvertrauen nicht. Gott wird alles zum Guten wenden, davon ist er überzeugt.

Das überprüft morgen Ihr Andreas Duderstedt aus Bielefeld

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