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Sonntagskirche | 26.02.2017 | 08:55 Uhr

Heiter

Guten Morgen!

Seit Donnerstag hat uns die „fünfte Jahreszeit“ wieder fest im Griff. Mit dem morgigen Rosenmontag geht der Karneval bereits seinem Höhepunkt entgegen.

Hier im Sauerland ist davon wenig zu spüren. Lediglich bei unseren katholischen Freunden kann man im Gemeindehaus mitschunkeln. Aber ansonsten geht hier alles seinen gewohnten Gang. In Krefeld, wo wir zwanzig Jahre zu Hause waren, hätte ich an Weiberfastnacht nicht mit Anzug und Krawatte herumlaufen können. Spätestens in der Sparkasse hätte man mich „entmachtet“ und meiner Krawatte den Garaus gemacht. Das kommt daher, dass die Frauen bei den „tollen Tagen“ zuerst ausgeschlossen waren. Erst 1824 setzten sich Wäscherinnen aus dem Bonner Stadtteil Beuel dafür ein, bei dem bislang rein männlichen Karneval richtig mit dabei zu sein. Und dann kam der Brauch mit dem Krawattenabschneiden als Symbol für die Entmachtung der Männer dazu.

Da ich im Oberbergischen Kreis das Licht der Welt erblickte und bei uns zu Hause der Karneval keine Rolle spielte, hatte ich zunächst auch keinen wirklichen Zugang zu dieser kalendarisch verordneten Heiterkeit auf Knopfdruck gefunden. Bis meine Frau und ich in einen Vorort von Krefeld zogen. Von nun an rutschten wir dreizehn Jahre lang jeden Karnevalssonntag unweigerlich mitten hinein ins närrische Treiben direkt vor unserer Haustür.

Wir saßen gerade beim Kaffeetrinken, und ich biss genüsslich in den selbst gebackenen und unvergleichlichen Käsekuchen meiner Mutter, als wir vor unserer Tür das jecke Treiben bemerkten. Es war der Krefelder Kinderkarneval. Ein heiterer, lebenslustiger Straßenumzug durch unseren Stadtteil. Bunte Kostüme, Schunkelmusik. Zum größten Teil waren Kinder und Jugendliche die Akteure dieses närrischen und beschwingten Treibens.

Leider musste vor einigen Jahren (2014) dieser traditionsreiche Karnevalszug erstmals abgesagt werden, weil sich Jugendliche über Facebook immer zum Komasaufen beim Umzug verabredet hatten. Alle Sicherheitsvorkehrungen halfen nichts – bis der Zug abgesagt wurde. Schade, dass so viele Jugendliche und Erwachsene scheinbar nicht wissen: Heiterkeit und Lebensfreude haben letztlich nichts mit der Promillezahl zu tun, sondern eher mit unserer Einstellung zum Leben.

„Wer singt, betet doppelt“ soll der Kirchenvater Augustin gesagt haben. Singen hat bekannterweise ganz viel mit der Freude und entsprechend auch mit einer heiteren Lebenseinstellung zu tun. Deshalb wundere ich mich manchmal, wie christliche Chöre groß von der Freude singen und die Sänger aber gucken, als hätten sie saure Gurken zum Frühstück verspeist. Meiner Oma war mein kindliches morgendliches Singen immer suspekt. Ihr Standardsatz lautete: „Vögel, die früh singen, holt abends die Katze!“ Mein fröhliches Singen hat sie aber nicht aufhalten können. Und zum Glück hat mir mein späterer Musiklehrer - während meiner theologischen Ausbildung - das Singen sogar richtig lieb und wertvoll gemacht. Schließlich haben Christinnen und Christen allen Grund, von Gott fröhlich und heiter zu singen. Gerne auch mit einer Melodie zum Schunkeln.

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