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Kirche in WDR 4 | 08.04.2017 | 08:55 Uhr
Kinoverkündigung
Gottes Liebe: Immer da!
Missy! Wo ist Missy? – Tut mir leid, Mack, keiner hat sie gesehen. – Missy!
…und keiner wird die kleine Missy lebend wiedersehen. Denn sie ist tot. Entführt und umgebracht von einem Serientäter. Das ist das Intro der Story des Films „Die Hütte“, der ab Donnerstag im Kino läuft. Es ist die Verfilmung des Weltbestsellers „Die Hütte - Ein Wochenende mit Gott“: Der Kanuausflug vom Missys Familie endet tragisch. Der Vater, Mackenzie Allen Philips, genannt „Mack“, ist unendlich traurig. Doch dann bekommt er Post:
In meinem Briefkasten lag ein Brief, aber es waren keine Spuren im Schnee.
Das ist genauso merkwürdig wie der Inhalt des Schreibens. Da heißt es:
Mackenzie, es ist lange her. Ich habe Dich vermisst. Treffen wir uns nächstes Wochenende in der Hütte? Wenn Du mich sehen willst. Papa.
Ein Treffen an dem Ort, wo seine Tochter starb. Mit jemandem, der sich Papa nennt. Eine verstörende Nachricht. ‚Papa‘ – Diese Anrede benutzt Macks Frau, wenn sie betet, für Gott. Aber dass Gott ihn treffen will, an so etwas mag Mack nicht glauben. Und doch fährt er hin. Angekommen in der Hütte, begegnet er einer liebenswürdigen Person:
Mackenzie Allen Philips. Darauf hab‘ ich mich schon sehr gefreut! – Kenne ich Sie? – Nicht sehr gut, aber daran werden wir arbeiten.
Im Gespräch wird Mack allmählich klar, mit wem er es hier zu tun hat.
Du bist der allmächtige Gott, nicht wahr? Und trotzdem hast Du meine Tochter sterben lassen!
Da ist sie wieder, diese berühmte Frage danach, warum Gott so viel Leid in der Welt zulässt. Im Film erinnert die Gottesfigur daran, dass Gott selbst ebenfalls viel Leid erfahren hat.
Denke ja nicht, dass das, was mein Sohn aus freiem Willen tat, für uns kein großes Opfer war.
Die Gespräche mit Gott weiten Macks Horizont. Mack sieht dort die großen Fragen nach dem „warum“ aus der Perspektive Gottes. Und auch die Zuschauer erfahren, wieso es gerade ein Ausdruck von Gottes Liebe ist, nicht alles Böse zu verhindern.
Als ich diese Szenen sah, musste ich an den Namen Gottes denken, wie er in der Bibel auf Hebräisch überliefert wird: Jhwe, auf Deutsch Ich-bin-da.
Die Übersetzung bringt es auf den Punkt: Gott ist für mich da, für mich ganz persönlich. Er fängt mich auf, auch in Trauer und Schmerz. Und dazu bedient er sich, das habe ich immer wieder erlebt, unterschiedlicher Menschen aus meinem Umfeld. Die haben mich aufgefangen, auch in Trauer und Schmerz. Auf seine Weise erzählt mir der Film genau diese Mut machende Botschaft: Gottes Liebe ist immer da.
Ich habe ihn nie verlassen, ich habe Dich nie verlassen, ich habe auch Missy nie verlassen!