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Sonntagskirche | 09.04.2017 | 08:55 Uhr

Der Eselsritt

Einen guten Sonntagmorgen.

Wir wollen Freunde besuchen. An einem Morgen wie heute. Zweieinhalb Stunden wird die Fahrt wohl dauern. Denken meine Frau und ich. Sonntags ist die Autobahn doch frei. Aber viele Lastwagen sind unterwegs – wohl Sondererlaubnisse. Fährt auf der rechten Spur ein LKW, stockt’s immer auch auf der linken. Schon prescht ein ganz Schlauer rechts vorbei, rast bis zum Laster vor, um sich dann links reinzudrängeln.

Im Straßenverkehr leben uralte Instinkte auf. Jäger sind unterwegs, aggressiv bis in die Haarspitzen. Wo Jäger sind, sind auch Gejagte. Motorräder schießen vorbei – wie aus dem Nichts. Junge Leute im Rausch der ersten Frühjahrstour.

Hektik kommt auf, Stress, Aggression. Wie auch sonst im Leben.

Irgendwann gerät alles in Stocken. Bald geht’s nur noch im Schritttempo voran. Geduld ist gefragt und ruhig Blut. Bis sich endlich die Ursache zeigt: Auf der Gegenfahrbahn gab’s einen Unfall. Der ließ viele Gaffer - vor uns - auf die Bremsen steigen. Nur einen Blick wollten sie erheischen von geschreddertem Blech, vielleicht auch einen schaurigen Augen-Blick im Foto festhalten von verletzten Menschen.

Kaum ist die Unfallstelle passiert, beschleunigen alle kräftig und nehmen wieder Fahrt auf. Zurück im gewohnten Lebenstempo, gilt es keine Zeit mehr zu verlieren.

So ähnlich wird’s auch heute zugehen auf den Autobahnen. Wahrscheinlich noch viel hektischer. Es ist Ferienbeginn - eine Woche vor Ostern - nicht nur in Nordrhein-Westfalen.

Heute ist auch Palmsonntag. Beginn der Karwoche. Erinnerung an Jesu Einzug in Jerusalem. Mit Palmwedeln wird er begeistert begrüßt. Nicht in einer Staatskarosse zieht er ein - natürlich nicht! Aber eben auch nicht hoch zu Roß! Nicht auf der Überholspur des Lebens kommt er angeflogen - mit aufgeblendeten Scheinwerfern. Auf einem Esel reitet Jesus ein - dem Lasttier der kleinen Leute. In Jesus Christus begegnet uns Gott im Unscheinbaren, im Kleinen, Einfachen, Schlichten. Nicht bei den Jägern ist sein Platz, er sorgt sich um die Gejagten. Nichts Menschliches ist ihm fremd.

Und wird darum bald selber gejagt - als Gotteslästerer und Freund von Aussätzigen und Sündern. Aus dem Hosianna wird schnell ein Kreuziget ihn! In der kommenden Woche ist Karfreitag. Erinnerung an die Kreuzigung Jesu. Gott ist ganz unten. Dafür ist sein Kreuz das Zeichen.

Heute finden wir sein Kreuz auch an den Autobahnen. In Autobahnkirchen und –kapellen. Das sind Orte der Einkehr, Tankstellen für die Seele: Dem Lärm entkommen, das Jagen sein lassen, Leib und Seele entschleunigen, zur Ruhe kommen. Gott nach-denken.

Wo immer Sie jetzt sind – auf der Autobahn oder daheim - einen gesegneten Palmsonntag wünsche ich Ihnen. Ihr Pfarrer Alfred Buß aus Unna

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