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Sonntagskirche | 12.03.2017 | 08:55 Uhr

„Träum gut“

Guten Morgen,

an die Top Ten der Schlaflieder für meine Kinder kann ich mich noch gut erinnern. Auch wenn das inzwischen mehr als dreißig Jahre zurück liegt. „Schlaf Kindchen schlaf“ war auf jeden Fall dabei und „Babuschki Baju“. Wie oft habe ich an den Betten meiner Töchter gesessen und gesungen? In diversen Interpretationen – von sanft und zärtlich über beschwörend und fast schon aggressiv den Schlaf erzwingen wollend bis zur entnervten oder vollkommen erschöpften Version.

Einen Abend werde ich nie vergessen: Ich war bei der siebten Strophe angelangt von „Der Mond ist aufgegangen“: „Nun legt euch denn ihr Brüder …“ Lauthals reklamierte meine Älteste: „Wir haben doch gar keinen Bruder. Sing das Lied von den Schwestern!“ Recht hatte sie, also haben wir versucht eine neue Strophe zu dichten. Die erste Zeile war schnell gefunden: „So legt euch hin ihr Schwestern und schlaft so gut wie gestern.“ Und weiter? Die Mädchen forderten, dass jetzt etwas mit ‚schönen Träumen‘ kommen müsse. Also der nächste Vers: „Schlaft fest und träumt ganz gut.“

Klar, dass wir uns nicht mit dem großen Matthias Claudius würden messen können – aber Inhalt sollten die nächsten Zeilen doch schon haben. Nach einigem Knobeln und Probieren einigten wir uns auf den Schluss: „Und morgen lasst uns leben, was uns im Traum gegeben – mit neuer Kraft und frischem Mut.“

Wir haben die Strophe noch oft miteinander gesungen. Und ich habe dabei immer wieder mal gedacht, wie schön das doch wäre, wenn Träume mir Kraft und Mut geben würden für den kommenden Tag, wenn ich so in kniffeligen Lebenslagen über Nacht Regieanweisungen bekäme, die ich am Morgen einfach in die Tat umsetzten könnte. Aber so einfach ist das nicht – die Träume nicht und auch das Leben nicht.

Dennoch lebt es sich besser, wenn man Träume hat. Mir klingt da Martin Luther King im Ohr: „I have a dream!“ Das war eine packenden Rede von einer gerechteren Welt – von einer Welt, in der Menschenwürde ein unumstößlicher Fakt ist, in der alle Menschen gleiche Rechte haben, in der jeder Mensch kostbar und wertvoll ist.

Den Traum Martin Luther Kings teile ich, die Werte, die Haltung. Und ich versuche den Traum von der unveräußerlichen Würde eines jeden Menschen in meinem Umfeld zu leben. Auch, wenn ich Menschen begegne, die mir auf die Nerven gehen oder Menschen, die mich nicht fair behandeln. Wenn ich Hasskommentare lese und Hetzparolen höre, wenn ich Intoleranz erlebe oder Respektlosigkeit. Und auch, wenn es mir in manchen Situationen ziemlich schwer fällt, nicht Gleiches mit Gleichem zu vergelten, sondern fair auf unfaires Verhalten zu reagieren – von der Richtigkeit dieses Traums bin ich felsenfest überzeugt.

Gleichzeitig erschreckt mich, wie aktuell Martin Luther King‘s Rede noch immer ist! Und das gilt nicht nur für die aktuelle Situation in den USA. Ich hoffe, dass seine Worte solange Menschen beunruhigen und motivieren, bis dieser Traum Wirklichkeit geworden ist.

In diesem Sinne bete ich: „Und morgen hilf uns leben, was uns im Traum gegeben – mit neuer Kraft und frischem Mut.“

Aus Essen grüßt Sabine Lethen.

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