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Kirche in WDR 4 | 03.05.2017 | 08:55 Uhr

Frieden, Mensch!

Es ist nicht zu glauben. Da postet bei Facebook eine mir unbekannte Frau, dass ihr ihr Fahrrad gestohlen wurde. Und sie bittet alle um Mithilfe, falls jemand etwas gesehen hat, beschreibt ihr Fahrrad undsoweiter. Soweit verständlich, aber noch nicht fertig. Dann schreibt sie nämlich weiter, dass sie persönlich dem Übeltäter eine Bombe irgendwo hinschieben wird und ihn vergasen wird. Und wenn es ein Ausländer gewesen sei, wird sie ihn persönlich zurück in sein Drecksland ...

Auch wenn Sie jetzt schon den Kopf schütteln, das war noch nicht alles.

Unglaublich, wie man aufgrund eines gestohlenen Fahrrads verbal so entgleisen kann, schlimmer noch: solchen Rundumhass produziert. Ich habe den Post entsprechend kommentiert und bei Facebook gemeldet. Aber so etwas in der Art findet sich natürlich ständig wieder in sozialen Netzwerken. Der Ton ist rauer geworden, die Auseinandersetzungen gefühlt härter. Und das nicht nur im Netz: Feinde werden ja überall neu ausgemacht. Selbst der Fahrraddieb ist da ein persönlicher Feind, den man zur Strecke bringen muss und das so drastisch schildern muss, dass man sich sogar wie im Dritten Reich ausdrückt.

Und da reden Christen immer davon, dass man doch Frieden miteinander halten soll. Als ob das so einfach wäre. Vielleicht mit meinen Freunden, möglicherweise noch mit den Kolleginnen und Kollegen, wobei das ja auch manchmal unmöglich erscheint. Aber wie soll ich mit all denen Frieden halten, die anders, mir eventuell zuwider sind? Ich meine: mit manchen Menschen habe ich echt ein Problem.

Frage an Gott: Wie kann ich mit solchen Menschen Frieden halten?

Schlag ich in der Bibel nach. Jesus sagt in der Bergpredigt: „Selig die, die Frieden stiften.“ Das glaube ich auch, weiß aber noch nichts darüber, wie das gehen soll. Frieden zu stiften ist nämlich, nicht bloß auf jemanden zuzugehen, sondern eine Brücke zwischen zwei Gegensätzen zu schaffen. Es ist eigentlich das Unmögliche: sich einem Menschen zu nähern, dessen Ansichten einem selbst vollkommen entgegen stehen. Da, wo der Widerwillen, vielleicht sogar die Abscheu am größten ist, da ist unser Bemühen am meisten gefragt, da endet der Wunsch nach Frieden nicht „beim besten Willen“, sondern da fängt die Kunst an, Frieden schaffen zu wollen. Man findet da leider keine Mediationstechniken in der Bibel, aber bei Paulus im Philipperbrief einige wertvolle Hinweise zur christlichen Grundhaltung.

Basis: „Macht euch keine Sorgen!“ Klingt etwas simpel, aber auch sinnvoll, denn ohne diese Sorglosigkeit würde man sich 100 Dinge vor Augen führen, weswegen man sich gar nicht um Frieden bemühen muss. Und schließlich führt Paulus das Gebet und das Klagen an Gott an – denn ohne Gottes Beistand wird es vielleicht nicht gelingen die nötigen Schritte zum Frieden zu tun, gerade wenn der Gegenüber abweisend ist. Und zum Frieden gibt es auf Dauer keine Alternative.

Klar ist: Das alles ist keine Garantie, dass Frieden kommen wird, aber allein für die Chance darauf ist unser Bemühen, unsere Sorglosigkeit und unser Gebet unerlässlich. Und deshalb verspricht Paulus dann auch Folgendes: „Dann wird der Frieden Gottes, der alles menschliche Begreifen weit übersteigt, euer Denken und Wollen im Guten bewahren." Einen Versuch ist es wert, den Frieden brauchen wir so dringend wie lange nicht mehr – im Kleinen wie im Großen.

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