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Kirche in WDR 4 | 08.06.2017 | 08:55 Uhr

Behütet und frei

Guten Morgen!

Jetzt im Frühjahr sieht man sie wieder hier und da, wenn man über Land fährt. Wollig und friedlich, gut behütet und auf grüner Aue.

Hirten und Schafe – Forscher sagen, dass Mensch und Schaf vor über 10.000 Jahren zusammenkamen, weit früher als Schwein, Kuh und Pferd. Noch früher kam nur der Hund – als er noch Wolf war. Ausgerechnet.

Hirten und Schafe - „Der Hirte der Landes“ so nannten sich die Großkönige in ersten Weltreichen des Orients und schlachteten ganze Völker. Wölfe im Hirtenpelz.

Hirten und Schafe – Da wäre dann noch das Bild von Gott als Hirten. Im Haus meiner Großeltern, hing ein Bild von Jesus als Hirten – hinter Glas und goldgerahmt. Als Kind habe ich dieses Bild geliebt. Der rosa Himmel, die strenggütigen Augen, die starken Arme und das hellweiße Schäfchen mit dem demütigen Blick.

Heute würde ich das Bild wohl kitschig finden. Zu pastellig die Farben und dieser Schafsblick – nicht gerade treudoof – aber viel zu ergeben. Eigentlich schade. Schutz und Fürsorge sind ja nichts Schlechtes. Doch viel zu oft haben Machthaber ihre Schäfchen ausgenutzt – auch in der Kirche. So mischt sich zum „Ach, ist das kitschig“-Gefühl noch das Misstrauen, ob die angeblich guten Hirten auch wirklich gut sind.

Hirten und Schafe - keine Idylle. „Hier musst du immer damit rechnen, auch mal Mist, Urin oder Blut an den Schuhen zu haben – oder an den Händen. Und was jemand vom Leben weiß, merkst Du daran, wie er damit umgeht“. So ähnlich steht es in dem Buch „Mein Leben als Hirte von James Rebanks, das letztes Jahr in England auf Platz eins der Bestsellerlisten war.

Rebanks ist – wie seine Vorfahren – Schäfer im Lake District, einer Berglandschaft im Norden Englands. Und er hat in Oxford englische Literatur studiert – wohl um seinen Vater zu ärgern dessen Hof er jetzt weiterführt.

James Rebanks liebt Punk und Picasso und Herdwicks und Swaledales, zwei uralte Schafsrassen.

Ohne Kitsch und tief glaubwürdig erzählt er von seiner Arbeit: vom Winter, dem „Widerling“, von den verdammten Raben, die die Lämmer angreifen und davon, wie ein halber Tag vergeht, bis ein Tier für einen Wettbewerb frisiert, gekämmt und von Kopf bis Fuß gefärbt ist.

Man liest weiter und staunt über die Sorgfalt beim Scheren, man erahnt die Kraft und Würde, die darin liegen, eine Mauer zu reparieren, die über hundert Jahre alt ist. Bei diesem Leben sagt James Rebanks: „Geht es nicht so sehr um das Ich, sondern um das Wir“.

Aber am meisten staune ich wie er von den Schafen spricht. Die leben fast das ganze Jahr über frei und allein in den Bergen und sind übrigens weder schwarz noch weiß, sondern wunderschön grau.

James Rebanks lobt ihre Schönheit, ihre Klugheit und die Umsicht, mit der die älteren Tiere die Herde zusammenhalten. Man ahnt: Dieser Hirte respektiert die Freiheit seiner Tiere und vertraut ihnen. Und er kann zupacken: ob bei einer schweren Geburt oder bei der Suchaktion im Schneesturm.

Jesus sagt einmal: „Ich kenne die Stimme meiner Schafe und sie kennen meine Stimme.“ Und er beschreibt, wie die Schafe sicher und frei leben. Die Tür zum Pferch steht immer offen, sagt er und: „Und sie werden ein- und ausgehen und Weide finden.“ (Johannes 10,13) Unter Gottes Schutz frei über die satten Wiesen des Lebens laufen. Ein schönes Bild.

Info:

James Rebanks, The Shepherd’s Life. A Tale of the Lake District, London 2015.

deutsch, Mein Leben als Schäfer, München 2016.

http://www.ardmediathek.de/tv/ttt-titel-thesen-temperamente/James-Rebanks-Mein-Leben-als-Sch%C3%A4fer/Das-Erste/Video?bcastId=431902&documentId=37276372

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