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Kirche in WDR 4 | 26.07.2017 | 08:55 Uhr
Lieblingsplatz
Mein Lieblingsplatz auf einem Schiff ist ganz vorne. Ich habe freie Sicht aufs Wasser und kann stundenlang zusehen, wie der Rumpf das Wasser teilt. Als Teenager habe ich meine Urlaube oft auf einem Segelschiff im Mittelmeer verbracht, einem Katamaran. Ich liebe es, auf einem der beiden Rümpfe zu sitzen. Die warmen Wellen klatschen an meinen Beinen hoch. Manchmal werden nur meine Füße besprenkelt. Bei starkem Seegang bin ich von oben bis unten nass. Ich habe das Gefühl, das das Wasser lebt, dass es zu mir kommt.
Wenn ich über die scheinbar unendliche Wasserfläche schaue, dann komme ich mir ganz klein vor auf dieser Erde. Gleichzeitig spüre ich, dass ich ein Teil dieser so lebendigen und wunderschönen Welt bin. Auf dieser Erde leben zu dürfen, ist ein kostbares Geschenk.
Und weil mich das so begeistert, muss ich leider stundenlang singen. Ich singe gern laut, aber nicht unbedingt gut. Bei einem Karaoke-Wettbewerb würde ich mich bestimmt blamieren. Doch das Meer beschwert sich nicht, wenn ich singe. Deshalb ist mir das auch gar nicht peinlich.
Wenn ich mit Wind und Wellen alleine bin, singe ich alles Mögliche: Lieblingssongs, Kinderlieder und Melodien, die ich aus der Kirche kenne. Und wenn mir kein Text mehr einfällt, dann geht immer ein Halleluja. Das eine Wort reicht für ein ganzes Lied. Halleluja heißt so viel wie „Lobt Gott!“ Für mich gibt es keinen passenderen Ort für ein Halleluja als am Wasser.
Ich liebe das Meer und wenn ich nicht im Urlaub bin, dann genieße ich den Blick auf den Rhein. Ich arbeite in Köln und gehe in der Mittagspause gerne am Rhein spazieren. Dann lasse ich die Gedanken übers Wasser schweifen. Ein Stück Urlaub mitten im Alltag. Halleluja!