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Kirche in WDR 4 | 21.08.2017 | 08:55 Uhr

Handaufleger

„Ich war bei einem Handaufleger“, sagt mir die Frau. Sie, die schon lange Zeit so einiges an Problemen mit sich herumschleppt. „Ich war bei einem Handaufleger, der hat 50,- Euro genommen.“ – „Warum sind Sie nicht einfach zu mir gekommen?“, frage ich zurück. „Bei mir wäre das kostenlos gewesen.“ – „Wieso, können Sie denn auch Handauflegen?“ Spontan lege ich ihr eine Hand auf den Kopf. „Na klar, sehen Sie doch, ist ganz einfach.“

Es liegt mir fern, mich über Handaufleger lustig zu machen. Es mag ja Dinge zwischen Himmel und Erde geben, für die ich einfach nicht zugänglich bin. Wer zu einem Wunderheiler geht, hat sicherlich schon so manches durchgemacht. Es mag der letzte Grashalm sein, an dem man sich festhält. Dennoch: Ich bleibe kritisch und vertraue lieber medizinischen Fachleuten.

Denn was an der Handauflegung soll eigentlich heilsam sein? Liegt die Heilung nicht in einem selbst? Klar: Auch die Bibel überliefert viele wundervolle Geschichten. Jesus heilt Blinde und Lahme, ja er weckt sogar Tote auf. Aber jedes Mal sagt er dann zu den Geheilten: „Dein Glaube hat dir geholfen.“ Also nicht: „Ich habe geholfen“. Und auch nicht: „Meine Heilmethode ist die beste.“ Sondern: „Dein Glaube hat dir geholfen.“

Zugegeben: Auch das kann man wiederum missverstehen. So als müsste man nur ganz fest glauben, und dann wird einem sofort geholfen. Das hieße ja, das Gläubige Gott zu etwas zwingen könnten. Das wäre Magie, das wäre Glauben mit himmlischer Dividende, ein ganz schlimmer Aberglaube sogar. Außerdem müssten sich dann alle, die nicht geheilt werden, den Vorwurf gefallen lassen, dass sie eben nicht richtig geglaubt haben.

„Dein Glaube hat dir geholfen“, damit ist eine ganz große Offenheit gemeint. Eine Offenheit gegenüber Gott. Ein ganz tiefes Vertrauen. Gottvertrauen! Alle Menschen wünschen sich Gesundheit, an Leib und Seele. Sie kommen mit einer vagen Hoffnung und gehen mit Zuversicht wieder nach Hause. Darin besteht wohl die eigentliche Heilung. Sie kann Gesundheit bedeuten, aber auch Akzeptieren und Loslassen. Und manchmal einfach einen Wechsel der Perspektive. Man sieht das, was ist, mit neuen Augen.

Übrigens: Die Frau, die beim Handaufleger war, hat mich auf Anhieb verstanden. „Im Grunde haben Sie ja recht“, meinte sie. Und hat erfahren dürfen, dass sie für ihr Leben eine positive Haltung braucht, Vertrauen und Zuversicht. Das alles liegt bereits in ihr, sie muss es nur entdecken. Am Schluss habe ich ihr dann sogar noch mal meine Hände aufgelegt. Und ich habe sie gesegnet.

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