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Kirche in WDR 4 | 31.08.2017 | 08:55 Uhr

Gottes Lebenswerk – zur Einschulung

Guten Morgen!

Für Sophie und Benedict ist das heute ein großer Tag. Oma und Opa sind gekommen. Und die Patentante und der Patenonkel. Sie alle wollen mit in den Schulgottesdienst zur Einschulung der Erstklässler. Die Schultüte und die Schultasche sind gepackt. Die Aufregung ist groß. Viel Erfolg wünschen da alle.

Bewusst oder unbewusst haben die meisten von uns verinnerlicht: Du musst was leisten in deinem Leben. Und dann schaut man mit Mitte oder Ende fünfzig zurück. Der eine oder die andere sagt vielleicht: „Die Firma, die Abteilung, für die ich schon so lange arbeite – das ist mein Lebenswerk.“ „Nein“, erwidern da die Freunde. „Doch nicht die Firma oder die Arbeit. Die Kinder, die sind unser Lebenswerk.“ Aber: Stimmt nicht das eine und das andere? Und: Müssen wir das überhaupt – ein Lebenswerk schaffen?

Auf welchen Weg schicken wir heute die Kinder? Eltern, Verwandte und Lehrerinnen und Lehrer: Sie wollen den Kindern im besten Fall eine gute Basis geben, damit ihr Lebenshaus auf stabilen Säulen steht. Und sie wollen in ihnen hoffentlich die Neugier auf das Leben und das Lernen wachhalten. Sie dabei fördern, zu gestalten, was in ihnen angelegt ist.

Bestimmte Leistungen zu erbringen und Wissen zu erwerben, das ist das eine. Doch für eine gute Basis im Leben braucht es viel mehr.

Vor allem die Erkenntnis: Ich muss mich nicht erst durch Leistung ausweisen. Ich brauche kein so genanntes Lebenswerk zu erschaffen. Ich bin schon eines. Mein Leben ist das Werk Gottes. Mein Sinn ist mein Dasein. Dass Gott mich geschaffen und an meinen Platz gestellt hat. Mit allem, was mich ausmacht. „Wenn die Bibel vom ewigen Leben redet, meint sie nichts anderes als Freude am bloßen Dasein. Da sein wie Gott da ist“, hat der Theologe Eberhard Jüngel einmal gesagt. (1)

Und so bin ich da. Mit Fähigkeiten, die ich in mir entdecken und Rollen, die ich übernehmen kann. Ob als Klassenclownin oder stiller Unterstützer. Ob als Überflieger oder Kümmerin. Oder mal als das eine, mal als das andere.

Das alles kann ich aber nur, wenn mein Lebenshaus auf stabilen Säulen ruht: Arbeit und Leistung ist eine. Materielle Sicherheit eine andere. Das soziale Netz kommt dazu, Körper und Gesundheit und die Entwicklung einer inneren Haltung oder Spiritualität. (2)

Immer wieder wackelt mal eine Säule meines Lebenshauses. Dann ist es gut, wenn die anderen es eine Zeitlang tragen. Deshalb braucht jedes Menschenkind vor allem ein Wissen darum, wie man diese Säulen baut und stark macht.

Lehrerinnen und Lehrer können mit ihrer Haltung viel dazu beitragen, dass Kinder ein stabiles Fundament für ihr Lebenshaus bekommen. Laut einer Studie über Kinder aus prekären oder instabilen Verhältnissen zeigte sich: Schon eine einzige Lehrerin oder ein einziger Lehrer, die an das Kind glaubt und ihm liebevoll begegnet, kann ausreichen, um sein Leben auf stabile Füße zu stellen und ihm Selbstvertrauen zu geben. (3)

Manchmal kann auch ein Lied dazu beitragen. So wie dieses, das heute in manchen Schulgottesdiensten gesungen wird:

„Vergiss es nie: Dass du lebst, war keine eigene Idee,

und dass du atmest, kein Entschluss von dir.

Vergiss es nie: Dass du lebst, war eines anderen Idee,

und dass du atmest, sein Geschenk an dich.

Du bist gewollt, kein Kind des Zufalls, keine Laune der Natur,

ganz egal ob du dein Lebenslied in Moll singst oder Dur.

Du bist ein Gedanke Gottes, ein genialer noch dazu.

Du bist du... Das ist der Clou, (ja der Clou: Ja, du bist du.)“

(Jürgen Werth)

(1) Prof. Dr. Eberhard Jüngel, Preisträger "Lebenswerk" 2006 in: http://www.predigtpreis.de/predigtpreis-vnr/zitate.html

(2) http://www.zeitzuleben.de/5-saeulen-stabilitaet-lebenshaus-poster/

(3) Deutsches Pfarrerblatt 3/2015, S. 152ff. Resilienz – wie religiöse Bildung Kinder stark macht. Andreas Lorenz. Studie: Kauai-Studie.

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