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Sonntagskirche | 08.10.2017 | 08:55 Uhr
Zahlen bitte!
Guten Morgen - Zahlen bitte! Nein - es geht heute nicht ums Geld. Sondern um Geschichten. Zahlen-Geschichten. Haben Sie eine Lieblingszahl, liebe Hörerin, lieber Hörer? Eine Zahl, die für Ihr Leben bedeutsam ist? Vielleicht haben Sie Lust, mir dazu eine E-Mail zu schreiben. Sie finden meine Adresse unter „kirche-im-wdr.de". Im Tausch möchte ich Ihnen gerne die Geschichte zu einer Zahl meines Lebens erzählen.
Klingt groß, ist aber ganz schlicht: Es geht um mein neues Autokennzeichen. Haben Sie auch ein besonderes? Etwa mit Ihrem Hochzeitsdatum oder dem Geburtstag eines Ihrer Kinder? Viele Menschen haben ja die Initialen Ihres Namens plus Geburtsdatum auf ihrem Schild. Ich finde das schön. Ich rätsele gerne, wenn ich unterwegs bin, wer da wohl um mich herum im Auto sitzt. Und ich freue mich immer, wenn ich besondere Zahlen- oder auch Buchstabenkombinationen entdecke.
So traf ich kürzlich ein Ehepaar aus Neuss. Ihr Wohnmobil trug das Kennzeichen „NE-(kleine Pause)ST“, „NEST“ - ich fand´s einfach entzückend. Auf dem Autoschild einer jungen Studentin stand 3-2-1 - und ich ergänzte in Gedanken sofort: „klar, meins!“. Und bei einem dieser anstrengenden Dauerlinks-Blinker und Lichthupen-Raser habe ich schon manches Mal etwas angesäuert gedacht: Ein diabolisches Selbstbekenntnis mit der 666 wäre auch was Ehrliches.
Dabei fiel mir auf: Wenn man sich den Teufel ins Kennzeichen schreiben kann - kann man dann nicht auch seinen Glauben an Gott in Zahlen fassen? Da kommen einige Zahlen in Frage:
In 7 Tagen schuf Gott die Welt heißt es am Anfang der Bibel. 10 Gebote gab man uns, damit wir friedlich miteinander leben. 40 Jahre wanderten die Israeliten nach dem Auszug aus Ägypten durch die Wüste. Christen glauben an den Dreieinigen Gott - eine Person in drei Erscheinungsweisen: Vater, Sohn und Heiliger Geist. 12 Jünger zählte Jesus. Am 24.12. feiern wir das Fest seiner Geburt. Schon bald, am 31.10. ist Reformationstag. 500 Jahre ist es dann her, dass Martin Luther offen sagte, woran er glaubt: an einen gerechten, liebenden Gott. Als Protestantin teile ich diesen Glauben. Wenn ich zu Gott bete, dann wünschte ich mir, er wäre meine 42, die Antwort auf alle meine Fragen. 24 Stunden am Tag hoffe ich darauf, dass er über mich wacht - und zwar an sieben Tagen die Woche.
Denn ich weiß: Meine Tage auf Erden sind gezählt. Aber ich bin mir sicher, ich bin für Gott nicht nur irgendeine Nummer. Denn in der Bibel steht, Gott zählt sogar die Sterne und kennt sie alle mit Namen. (Psalm 147,4)
Und wie passt das jetzt alles auf mein Kennzeichen? Ich habe beschlossen, ich mach´s kurz. Mein Bekenntnis lautet: Ich zähle auf Gott. Denn Gott zählt auf uns, und zwar rund um die Uhr, 24 Stun-den am Tag, 7 Tage die Woche. Daran glaube ich. Ich grüße Sie auf der Autobahn mit der 24/7 - und freue mich auf Ihre Geschichten. Einen schönen Sonntag!