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Kirche in WDR 4 | 03.11.2017 | 08:55 Uhr

Das Fegefeuer

Gestern war Allerseelen, vorgestern Allerheiligen und am Dienstag das Reformationsfest. Viele gingen auf die Friedhöfe, um der Verstorbenen zu gedenken.

Wenn das auch den meisten auf den Friedhöfen nicht bewusst war: Theologisch gibt es da einen gemeinsamen Nenner: An allen drei Tagen geht es um das Fegefeuer, also um die Frage: Wo sind unsere verstorbenen nach dem Tod. Und was können wir noch für sie tun.

Vor 500 Jahren kauften die Menschen Ablassbriefe, um die Verstorbenen von ihren zeitlichen Sündenstrafen freizukaufen. Wir kennen den Spruch: "Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele in den Himmel springt". Martin Luther machte klar: So geht es nicht! Man kann das Heil nicht kaufen, es wird von Gott geschenkt! Er ist es, der uns rechtfertigt!

Luther hat den Weg freigemacht zu einem guten Verständnis des Lebens im Jenseits. Denn 300 Jahre vorher hatten die Menschen das Purgatorium erfunden, weil sie sich nach dem Tod einen schönen Ort vorstellten, an dem sich die Verstorbenen versammeln, bevor es in den Himmel geht. Sie nannten diesen Ort Purgatorium, also Ort der Reinigung. Purgare heißt saubermachen.

Im Französischen heißt etwa purger le radiateur: die Heizung entlüften. Im Deutschen Übersetzen wir am besten: Badezimmer des Himmels. Der Ort, wo man sich frisch macht für den Himmel. Denn wer dort ankommt, kommt sicher in den Himmel!

Im Katechismus der Katholischen Kirche steht unter Nummer 1030: Wer im Purgatorium ist, ist des ewigen Heiles teilhaftig.

Es wird dringend empfohlen, das Wort Fegefeuer nicht mehr zu benutzen, denn es lässt in die falsche Richtung denken. Also an Hieronymus Bosch und seine Bildern von Teufelchen mit Spießen, sozusagen die armen Seelen als Gyros am Grill. Völlig falsch! Zum Wort Fegefeuer kam es, weil die Menschen an Verbesserung, Veredelung dachten. Also wie durch das Feuer aus Erz das Eisen wird.

Der berühmte Historiker Jaques Le Goff hat ein wunderbares Buch mit diesem Titel geschrieben: Die Geburt des Individuums aus dem Fegefeuer. Die Menschen haben im dreizehnten Jahrhundert das Purgatorium erfunden, weil sie als Personen, als Individuen auch nach dem Tod noch weiterleben wollten. Also ziemlich, genau das Gegenteil von dem, wie man früher vom "Fegefeuer" dachte.

Also weg mit dem Wort, es steht ja auch nicht mehr im Katechismus. Zum Glück steht dort aber: Wer im Purgatorium angekommen ist, kommt bei der Auferstehung der Toten sicher in den Himmel.

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