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Kirche in WDR 4 | 31.01.2018 | 08:55 Uhr

Grenzen

Bis hierher – und nicht weiter! Grenzen setzen, das muss sein. Das ist wichtig, damit der andere weiß, wo er dran ist. Grenzen sind wichtig für die Orientierung. Grenzen umreißen Freiräume. Meine Freiheit endet bekanntlich dort, wo die Freiheit eines anderen Menschen beginnt. Nämlich an der Grenze.

Wir leben in einer Zeit, in der manche Grenzen hinfällig geworden sind. Das erleichtert das Zusammenleben nicht immer. Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, weiß, was ich meine. Die Grenze zwischen dem privaten und dem öffentlichen Raum ist in den letzten Jahren weitestgehend verschwunden. Es kann zum Beispiel passieren, dass ich in einer Straßenbahn sitze und Telefonate mit anhören muss, die ich - gelinde gesagt - überhaupt nicht hören will.

Andererseits leben wir auch in einer Zeit, in der das Setzen von Grenzen sehr schnell verwechselt wird. Mit Ausgrenzung. Doch beides ist nicht dasselbe.

Also: Auf der einen Seite geschieht ganz viel Entgrenzung. Auf der anderen Seite wird das Setzen von Grenzen blitzeschnell als unmoralisch, unchristlich, inhuman, engstirnig oder kleinkariert bewertet. Wer Grenzen setzt, kriegt schnell den Stempel „Ausgrenzer“.

Ich beobachte das auch seit geraumer Zeit in der emotional ungeheuer aufgeheizten Diskussion um die Aufnahme von Migranten, Geflüchteten und Asylsuchenden.

Es ist legitim, dass eine Gesellschaft darüber streitet, wo sie Grenzen setzt. Auch, wenn es um die Aufnahme von Menschen aus anderen Nationen geht.

Dabei kann es nicht nur um eine Zahl gehen - Stichwort: Obergrenze. Es muss auch eine Verständigung darüber erzielt werden, wie lange Menschen hier bleiben können. Es muss auch Klartext darüber gesprochen werden, was wir von jemandem erwarten, der dauerhaft hier leben will.

Menschen, die in Not geraten sind, vorrübergehend Schutz bei uns zu gewähren, das ist das Eine. Arbeitskräfte ins Land zu holen, die wir bei uns brauchen, das ist etwas anderes. Dazu braucht es ein Einwanderungsgesetz.

Und: Die Regierung muss dafür Sorge tragen, dass gesetzliche Bestimmungen und Regeln auch konsequent angewandt und umgesetzt werden. So können Misstrauen, Sozialneid und diffuse Ängste am besten abgebaut werden.

„Eure Rede sei Ja, ja, nein, nein. Was darüber ist, ist von Übel.“ (Matthäus 5,37) Hat Jesus einmal gesagt. Klarheit, darum geht es. Menschen, die zu uns kommen, brauchen Klarheit. Sie müssen wissen, woran sie sind.

Ich wünsche mir eine offene und sachliche Diskussion über diese Fragen. Je ehrlicher wir uns selbst gegenüber sind, desto klarer können wir sein. Auf der Grundlage unserer Gesetze – der Regeln, die wir uns gemeinsam in einem demokratischen Prozess geben. Jede Bürgerin, jeder Bürger, jeder Schutzsuchende hat ein Recht auf Klarheit. Eure Rede sei ja, ja, nein, nein. Was darüber ist, ist von Übel.

(Ende WDR 4, Verabschiedung für WDR 3 und WDR 5: )

Mit guten Wünschen für diesen Tag grüßt sie Pfarrer Frank Küchler aus Marialinden.

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