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Kirche in WDR 4 | 09.03.2018 | 08:55 Uhr

Spendenzeit

Fastenzeit ist Spendenzeit. Die großen Hilfswerke der Kirche haben aufgerufen für Aktionen, die den Ärmsten der Armen zukommen sollen.

Da platzte in der letzten Woche die Nachricht herein, dass in Deutschland der Spendenbereitschaft sinkt. Der deutsche Spendenrat hatte seine Zahlen veröffentlicht. Wohlgemeint: die Höhe der Spenden im Jahr 2017 ist im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben. Aber die Anzahl der Spender geht in Deutschland stetig zurück. Waren es 2007 noch knapp 28 Millionen Deutsche, die bereit waren zu spenden, war es 2017 nur noch etwas mehr als 21 Millionen. Allein im Vergleich zum Jahr 2016 waren es eine Million weniger. Das wäre, als wenn ganz Köln auf einmal aufhören würde, solidarisch zu sein.

Denn darum geht es beim Spenden ja: um Solidarität. Darum, dass mir der Andere nicht egal ist, selbst, wenn er am anderen Ende der Welt lebt. Insofern sagt die Spendenbereitschaft immer auch etwas aus über den Gesamtzustand einer Gesellschaft.

Jahrzehntelang waren wir Deutschen Spendenweltmeister. Das hatte in den Generationen, die den Krieg noch erlebt hatten, vielleicht auch etwas damit zu tun, dass sie etwas zurück geben wollten, von dem, was Sie an Spenden, an Carepaketen und anderem in den Trümmern der Nachkriegszeit erfahren hatten. Was mich an der neuesten Studie besonders nachdenklich macht: Während die ältere Generation, die Kinder der Nachkriegseltern, die über 50-Jährigen, sogar mehr spenden, und damit das Spendenniveau konstant bleibt, sinkt gerade in meiner Generation, der 30-50 Jährigen die Bereitschaft zum Spenden dramatisch. Da gibt es Rückgänge um bis zu 30 Prozent. Natürlich kommen mittlerweile zeitgemäßere Formen des Spendens auf, Stichwort Crowdfunding, aber das geschieht auf einem geringeren Niveau.

Die Frage nach der Spendenbreitschaft ist eine Frage von Solidarität. Ist die uralte Frage: „Wer ist dein Nächster“. Und damit sind wir ein Stück weit auch bei der Religion. Fast in allen Religionen spielt die Bereitschaft zum Spenden eine zentrale Rolle. Im Islam gehört es zu den sogenannten „Fünf Säulen“, ist also Kernanliegen. Wenn ich in Israel Urlaub mache, sehe ich an jeder Supermarktkasse eine Fülle an Spendenboxen, in die auch nichtreligiöse Juden Geld für wohltätige Zwecke stecken. In Deutschland sehe ich nur an wenigen Leergutautomaten eine Box, in der ich meinen Pfandbon abgeben kann – und meist ist dort gähnenden Leere. Für mich als Christ ist das Spenden zentral verbunden mit einem Satz von Jesus: „Was Ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt Ihr mir getan“. Da ist sie wieder, die Solidarität. Aber sie ist in diesen Jesus-Worten noch mehr: „Das habt ihr mir getan“ – bedeutet für mich: Das Spenden ist im Grunde auch eine Form von Gottesdienst.

In jedem Gottesdienst wird die Kollekte eingesammelt, was ja auch eine Spende ist. Als Kind war das – zugegeben - oft mit der spannendste Teil der Messe: Geldstück von Mutter in die Hand gedrückt, schnell überschlagen, wie viel schon im Körbchen ist und dann selbst etwas rein legen. Da passierte mal was. Als Jugendliche scherzten wir immer „dafür gibt’s doch die Kirchensteuer“ und haben bewusst nicht gespendet. Heute gebe ich immer und meist mehr als kleines Trinkgeld. Denn für mich eine wöchentliche Erinnerung dass ich das, was ich für mein Leben verdiene, freiwillig weitergeben kann an Menschen, die aus welchen Gründen auch immer, nicht das Leben ermöglicht bekamen, das ich führen darf.

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