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Kirche in WDR 4 | 23.07.2018 | 08:55 Uhr

Grenzenlos blau

Auf dem Rücken liegen und in den Himmel schauen. Das ist jetzt mein Ding. In NRW ist Urlaubszeit, ich habe auch welchen und kann in einen absolut blauen, grenzenlosen Himmel schauen. Und wenn er dann so grenzenlos blau ist, dann kann ich schon verstehen, wie diese Unendlichkeit über uns die Vorstellung von einem Jenseits geprägt hat. Und ob wir jetzt an ein Leben nach dem Tod glauben oder nicht – die Hoffnung ist doch, dass es irgendwo einen Ort gibt, an dem sich alle einmal wiedersehen werden, einen Ort des Friedens und der Versöhnung. Einen Himmel eben.

Wer Bilder anschaut, die Kinder vom Himmel malen, der findet viele Wolken, auf denen man prima herumspringen kann. Kinder malen den Himmel mit Spielplätzen und viel Sonne. Es sind helle Bilder, auf denen die besten Freunde, Mamas und Papas, Omas und Opas vorkommen, selbst, wenn sie schon gestorben sind. Ist ja der Himmel. Da sind dann eben alle wieder da. Kinder nehmen sich also das Beste von der Erde mit nach oben in den Himmel. Kinder halt, denken wir Großen dann. Aber eigentlich sind wir da auch nicht so viel anders.

In Hollywoodfilmen trägt Gott ja auch einen weißen Anzug. In „Bruce Allmächtig“ zum Beispiel. Und meistens ist der Himmel über den Wolken hell und lichtdurchflutet. Und alles ist gut, versöhnt und friedvoll. Hollywood zeichnet den Himmel meist nicht anders als auf mittelalterlichen Gemälden, in denen die Engelchen lachen und da oben Friede, Freude, Eierkuchen herrscht. Und da kann ich gut verstehen, wenn kritische Geister fragen: Ist das nicht etwas zu kitschig und naiv?

In Zeiten, in denen wir mithilfe der Raumfahrt die Wolkendecke durchbrochen und den Himmel ein Stück weit erobert haben, in denen viel mehr erklärt werden kann, dadurch aber auch manches unklarer wird, da ist das mit dem Himmel nicht mehr so leicht. Auch die Theologen – also die, die sich eigentlich professionell mit dem Himmel beschäftigen – machen da keine großen Versprechungen mehr. Denn Fakt ist: Genau können auch sie das nicht beschreiben. Da wird das Reden über den Himmel gleich etwas komplexer, manche würden sagen: verschwurbelter. Der junge Ausnahmetheologe Joseph Ratzinger, später Papst Benedikt XVI., schrieb in den 1960er Jahren beispielsweise vom Himmel. Er nannte den Himmel ein – jetzt kommt’s – „Bildwort für den endgültigen Heilszustand der durch Christus mit Gott für immer vereinten, geretteten Menschen“. Nun ja. Was beschreibt Ratzinger da jetzt genau? Eben: Nichts genaues. Das ist abstrakt. Wie moderne Kunst. Bei mir um die Ecke, in Krefeld, gibt es die Pax-Christi-Kirche. Die ist bei Kunstkennern berühmt für ihre Kunstschätze. Und da gibt es auch eine abstrakte Darstellung des Jenseits: Das „Tor zur Ewigkeit“ ist eine polierte schwarze Granitfläche, in der sich nur das verschwommen spiegelt, was vor diesem Tor steht. Verschwommenes, Undeutliches – ich kann verstehen, dass manche sich da weiße Anzüge, himmlische Parklandschaften oder ein paar fröhliche Engelchen zurückwünschen. Weil sie sich an etwas Konkretem festhalten wollen.

Hollywoodregisseure vorneweg. Ist halt nicht so leicht, das Verschwommene auszuhalten. Ich lege mich derweil auf den Rücken und schaue in den Sommerhimmel. Das grenzenlose Blau ist ja auch ziemlich abstrakt. Aber ich finde da Platz für meine Hoffnungen. Denn an einen Himmel glaube ich.

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