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Kirche in WDR 4 | 21.09.2018 | 08:55 Uhr

Zuversicht

Sie war immer selbstbewusst, in sich ruhend, gelassen. Eine erfolgreiche Frau. Aber jetzt – jetzt hatte sie Angst. Vor der Operation. Die sollte Klarheit schaffen über ihren Krebs. Wie standen die Chancen? Hatte der Krebs schon gestreut? Angst hatte sie – vor der Operation, vor einer weiteren Diagnose.

In dieser Situation hatte sie sich an eine alte Tradition erinnert: die Krankensalbung. Das ist eines von den sieben Sakramenten der katholischen Kirche. Zeichen, in denen Gott seine Nähe schenkt. Die Salbung zeigt an: Der Mensch hat Würde, egal was passiert. Gott kennt und liebt jeden einzelnen. Die Krankensalbung ist ein Gebet um Heilung. Aber was Heilung konkret bedeutet, das kann sehr verschieden sein: Gesundheit, Akzeptieren, Loslassen, wie auch immer.

Also haben wir uns getroffen, in der Kirche. Zwei Tage vor der Operation. Haben miteinander gesprochen. So vertrauensvoll, als würden wir uns schon lange kennen. Wir haben gebetet, in der Bibel gelesen. Ich habe ihr die Stirn und die Hände gesalbt, alles sollte von Gott gesegnet sein: Denken und Tun. Zum Abschied habe ich ihr dann ein kleines Kreuz geschenkt. Wir sprachen noch von der Zuversicht. Nicht selber alle Kraft haben, sondern sich von einem Ziel leiten lassen, das hieß für sie und für mich: zuversichtlich sein.

Das kleine Kreuz hat sie nicht mehr aus den Händen gelegt, hatte es sogar in den OP mitgenommen. Die Operation war eigentlich ganz gut verlaufen. Aber dann ist sie einige Wochen später doch an deren Folgen gestorben. Tragisch! Hatte die Krankensalbung also nicht geholfen? Ging es da nicht um Heilung? Mein Eindruck war, für diese Frau war nach unserem Gespräch und diesem Ritual ihre Haltung zu der Krankheit klarer. Denn sie konnte mit ihrer Angst anders umgehen. Und sprach immer wieder von Zuversicht. Dafür steht auch das Kreuz, das sie seitdem bei sich trug. Aber es steht für eine Zuversicht, die über den Tod hinausgeht.

Ihre Verwandten haben das kleine Kreuz sogar ihrer Asche beigegeben. Es liegt also jetzt in der Urne, inmitten der Asche, tief in der Erde. Mich hat das alles sehr berührt. Wer hält mich fest, wenn ich mein Leben nicht mehr im Griff habe? Wie gehe ich mit meiner eigenen Lebens- und Sterbensangst um? Was bleibt auch dann noch gültig, wenn von mir nicht mehr übrig ist als ein Häufchen Asche?

Ob es Gott ist, der bleibt? Und ich in ihm? Darauf möchte ich vertrauen. Das soll meine Zuversicht sein.

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