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Kirche in WDR 4 | 21.11.2018 | 08:55 Uhr

Dein Wille

Guten Morgen!

Vier Mal im Jahr ist es bei uns schon erlaubt – am Sonntag einzukaufen. Doch unsere Stadtverwaltung will diese vier genehmigten einkaufsoffenen Sonntage im Jahr nach und nach erhöhen. Nach dem Motto: Wenn es vier Sonntage gibt, an denen man bei uns einkaufen kann, warum dann nicht auch fünf - und wenn es fünf sind, dann macht es doch keinen großen Unterschied, wenn es sechs werden - also jeden zweiten Monat einen. Die Stadtverwaltung hatte unsere Kirchengemeinde gebeten, etwas zu diesem Vorhaben zu sagen. Ich habe mich in meiner Stellungnahme dagegen ausgesprochen. Eigentlich hätte ich noch viel deutlicher reden müssen. Das wird mir erst jetzt im Nachhinein klar.

Warum wir in der Kirche gegen diese scheibchenweise Erweiterung der Ladenöffnung sind? Weil Gott den letzten Schöpfungstag als Ruhetag ausgerufen hat. Und das ist weise. Denn am Ende müssen die Beschäftigten den Druck aushalten. Als Kirchengemeinde sind wir deshalb gegen den Ausverkauf der Sonntage, weil es sonst nur noch Arbeitstage gibt - keine Ruhe mehr! Wir möchten den Sonntag als freien Tag erhalten, weil sonst das Treffen und Verabreden in einer Familie oder unter Freunden zu einer schieren Unmöglichkeit wird - wenigstens einer wird dann immer arbeiten müssen.

Das muss nicht so kommen. Jesus hat seinen Leuten Mut gemacht, zu dem zu stehen, was sie als Gottes Willen erkannt haben.

Nur – was ist Gottes Wille? „Dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.“ (1. Timotheus 2,4) So heißt es in der Bibel und bedeutet so viel wie: Alle sollen die Chance bekommen, zu entdecken, was im Leben wirklich zählt, was wahr ist und was Bestand hat. Um das zu entdecken, braucht es Ruhe und Zeit. Um für mich herauszufinden, was in meinem Leben wichtig ist, muss ich mit Menschen zusammen kommen, die mich auf meiner Entdeckungstour unterstützen können. Genau dafür ist der regelmäßige Feiertag da. Wenn auch dieser Tag noch der Logik von Konsum und Geldvermehrung geopfert wird, dann werden wir zu einer besinnungslosen Gesellschaft.

Damit das nicht geschieht, brauchen wir Rahmenbedingungen. Als Kirchengemeinde setzen wir uns dafür ein, dass die auch eingehalten werden. Dazu gehört der Schutz des wöchentlichen Ruhetages. Zu den Rahmenbedingungen solch eines gelingenden Lebens gehört daneben eine vernünftige Ausbildung, eine angemessene Bezahlung für meine Arbeit, eine gute Versorgung, wenn ich alt oder krank werde. Nur: Oft blockiere ich selbst dieses erfüllte Leben: Wenn ich auf Kosten anderer oder gar der kommenden Generationen nur die eigenen Interessen verfolge, besinnungslos konsumiere, hemmungslos reise ob mit Kreuzfahrtschiffen oder Langstreckenflügen. - Das alles hat einen Preis, den andere bezahlen – nicht wir hier in Deutschland – noch nicht. Das ist uns als Kirchengemeinde bewusst. Und deshalb benennen wir Gottes Willen für unser Leben und für unsere Welt öffentlich. Dabei geraten wir in Widerspruch zu landläufigen Meinungen und Haltungen und zu unserer

eigenen Bequemlichkeit. Und genau zu solch einem Widerspruch möchte ich heute am Buß- und Bettag Mut machen. Auch mir selbst. Denn oft denke ich, wie zuletzt bei meiner Stellungnahme für den Sonntagsschutz: Ich hätte noch viel deutlicher reden sollen. Dazu macht Jesus Mut. „Hab keine Angst zu widersprechen“, sagt er. „Ich lass Dich nicht fallen und deine Geschwister im Glauben auch nicht.“

Ich wünsche Ihnen und mir, dass wir heute, am Buß- und Bettag Gottes guten Willen für uns alle etwas besser verstehen und nachvollziehen können. Und mutig widersprechen, wenn erfülltes Leben beschnitten wird.

Eberhard Helling, Pfarrer in Lübbecke.

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