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Kirche in WDR 4 | 22.11.2018 | 08:55 Uhr

Unser Brot

Guten Morgen;

sobald zwei Leute auf dieser Welt zusammen leben, gibt es mindestens zwei große Gefahren: Die eine – sie reden zu viel miteinander, ständig wird über die Beziehung oder über andere Leute geredet. Aber es bleibt nichts Geheimnisvolles mehr, keine Überraschung. Trotz allem Wortschwall, der sich durch diese Beziehung ergießt - man kennt sich nicht wirklich. Irgendwann fragt man sich: Was will der andere eigentlich von mir und was will ich von ihm. Die andere Gefahr ist genau das Gegenteil: Man redet nicht mehr miteinander, nur das Nötigste vielleicht, man weiß doch eh schon alles vom anderen. Warum also noch groß reden. Irgendwann ist das Verhältnis tot. Da braucht man auch wirklich nichts mehr voneinander zu wissen.

Diese beiden Gefahren lauern nicht nur in der Beziehung zwischen Menschen, sondern auch in der Beziehung zwischen Gott und Mensch. Gott weiß das. Darum hat er Jesus beauftragt, uns ein Gebet zu lehren. Das Vaterunser. Ein Gebet, das zumeist aus kurzen, prägnanten Bitten besteht. Denn: Wir brauchen Gott nicht mit vielen Worten zu beeindrucken. Es ist völlig überflüssig, Gott im Gebet zu erklären, was die Welt braucht und was ich als nächstes ganz dringend brauche. Viele Worte machen kein gutes Verhältnis zu Gott. Gott weiß doch schon längst, was ich brauche, bevor ich meinen Mund überhaupt aufgetan habe.

Aber Gott will mich auch nicht einfach nur sprachlos haben. Wenn ich gar nicht mehr mit ihm rede, wenn ich ihm nichts mehr zu sagen habe, dann wird schon sehr bald auch er mir nichts mehr zu sagen haben – nichts mehr sagen können. Ich hab ja die Beziehung abgebrochen – ich rede nicht mehr mit ihm – aus welchen, vermeintlich guten Gründen auch immer.

Deswegen also das Vaterunser. In der Mitte dieses Gebets finde ich die schönste Bitte: Vater unser im Himmel – unser tägliches Brot gib uns heute. Diese Bitte gewährt einen Blick in das Herz des himmlischen Vaters. Denn es geht hier ja nicht nur um das Essen. Sondern ebenso um eine vernünftige Arbeit, faire Bezahlung, gute Beziehungen zu den Menschen, mit denen ich zu tun habe; aber auch saubere Luft, Sicherheit im politischen Alltag, keine Angst vor Übergriffen. All das steckt drin, wenn ich Gott um das tägliche Brot bitte. Und Gott will mir all das von Herzen gerne geben. Es ist sein Geschenk an mich.

Nur ist es die große Not von uns Menschen, dass wir genau darin kein Vertrauen haben. Und wo das Vertrauen schwindet, da wächst das Misstrauen – also muss ich sammeln, horten, behalten.

Reich aber werden die Töchter und Söhne Gottes, wenn sie die guten Gaben, die sie bekommen haben gerade nicht für sich behalten, sondern ausgeben. Für sich selbst und für andere. So atmen wir die Großzügigkeit unseres himmlischen Vaters, von dem alles lebt.

Einen erfüllten Tag wünscht Ihnen Ihr Eberhard Helling, Pfarrer in Lübbecke.

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