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Kirche in WDR 4 | 10.07.2019 | 08:55 Uhr

Mein Freund


Zufällig ist mir neulich nochmal rausgerutscht, meinen Mann im anderen Beziehungsstatus zu bezeichnen. „Und noch ein Eis für meinen Freund bitte“ hab ich an der Eisdiele gesagt, als der Mann hinter der Theke nach einem schon kassieren wollte. Mein Freund. Nach gut acht Ehejahren hab ich das lange nicht mehr gesagt. Und wir zwei haben an dem Nachmittag noch lange wie zwei frisch Verliebte darüber rumgekichert. „Stell dir vor, ich hab nach einem Eis für meinen Freund gefragt, und ich hab niemanden sonst als dich gemeint.“
Als meinen Freund hatte ich ihn natürlich in der ersten Zeit unsrer Beziehung bezeichnet. Klar. Und ich weiß auch noch, dass ich rund um die Hochzeit, davor und danach, schon mal überlegt habe, wie das wohl sein wird, in der Rede über ihn von Freund auf „mein Mann“ zu wechseln. Ich glaube, ich hatte mir vorgenommen, das eher selten zu sagen, eher seinen Namen zu benutzen. Denn „mein Mann“ – das klingt so besitzergreifend. Noch mehr als „mein Freund“ – Freunde kann man ja mehrere haben. Aber wahrscheinlich bin ich nicht die einzige, bei der der Vorsatz nicht lange gehalten hat und bei der sich im Alltag doch völlig die Bezeichnung „mein Mann“ eingeschlichen hat. Warum auch immer mir am Eisgeschäft die alte Bezeichnung noch mal rausgerutscht ist: Das war witzig und schön. Und ich habe mich an was erinnert, was ja zum Glück immer noch stimmt: Dass mein Mann mein Freund ist, dass das Verheiratet-Sein kein Statusding ist, sondern dass es sich weiter um zwei Menschen handelt, die als Freunde das Leben annehmen und angehen. Selbst, wenn wir beide nicht mehr verliebt durch die Gegend rennen und die Welt auch nicht mehr rosarot aussieht.

Gilt das nicht auch für andere Beziehungen, die erstmal nur durch Rollen beschrieben sind? Geschwister zum Beispiel. Das kann eine total formale Bezeichnung sein, von Leuten, die sich nichts zu sagen haben. Gibt es leider, unter Geschwistern. Geht aber auch anders: da ist die Schwester wie eine Freundin, der Bruder, wie ein Freund. Gibt auch Kolleginnen, die vorher schon Freundinnen waren und es bleiben. Was auch nicht selbstverständlich ist. Und da gibt‘s noch was, was ich als Christin nach wie vor großartig finde: Dass sogar Gott das zu mir sagt. Ich habe dich Freundin genannt. Steht so in der Bibel. Und dass ich Gott auch jenseits der Eisdiele meinen Freund nennen kann, das bedeutet mir viel.
(Joh 15,15)



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