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Kirche in WDR 4 | 07.10.2019 | 08:55 Uhr

Verwurzelter Glaube

Guten Morgen.

Es ist früher Morgen. Die Sonne geht auf und taucht die Felder in zartes Orange. Ein guter Tag zum Aussäen. Er verteilt das Saatgut auf den Äckern. Manche Körner fallen auf den Weg. Da holen sie die Vögel und fressen sie auf. Manche fallen auf felsigen Boden. Da gehen sie zwar bald auf, verwelken und verdorren aber in der Mittagshitze. Nicht genug Feuchtigkeit in der dünnen Erdschicht. Sie fallen auch unter die Dornen. Die wachsen jedoch empor und ersticken die Saat.

Und sie fallen auf gutes Land. Dort bringen die Saatkörner großen Ertrag, hundert- oder sechzig- oder zumindest dreißigfach.

Die gute Saat auf gutem Land. Davon hat Jesus einmal erzählt. Die Saat, die aufgeht, die steht für etwas, das in meinem Leben aufgeht. Oder in dem Zusammenleben mit anderen. Die gute Saat, die aufgeht und vielfache Früchte trägt. Das sind für Jesus Menschen, deren Glaube auf guten Boden fällt und wächst und gedeiht.

Da sind zum Beispiel die Sanftmütigen, von denen er in seiner berühmten Bergpredigt spricht. Sie wollen Gerechtigkeit. Für die Armen. Die Abgehängten. Da sind die Menschen, für die die so genannten „Werke der Barmherzigkeit“ selbstverständlich sind: die bei der Tafel arbeiten, damit alle etwas Gesundes zu essen haben. Die Geflüchteten helfen, in Deutschland anzukommen und Heimat zu finden. Die gute Saat, die aufgeht, das sind Leute, die Kranke besuchen und Gefangene betreuen. Gott sei Dank gibt es Orte und Zeiten, an denen das tatsächlich stattfindet, immer wieder.

Aber langsam, das Ganze hat auch seine Tücken: Ich höre das Gleichnis und stelle mir wie in einem Tagtraum vor, wie das sein wird, wenn Gottes Saat bei mir aufgeht: Dann werde ich heute wie morgen fest im Glauben gegründet sein. Und kann deshalb ruhig und souverän meinen Mitmenschen begegnen, gewiss und gefestigt im Reden und im Tun. Dreißigfacher Ertrag wäre dann recht wenig, auch sechzig wäre eigentlich noch nicht genug – es sollte schon das Hunderterlevel sein. So wird das dann sein.

Jesus legt das Gleichnis allerdings ganz anders aus als ich es in meinem Tagtraum vom Christsein tue.

Jesus meint: Sei nicht allzu verliebt in deine Idealvorstellungen, damit Gottes Wort in dir auch Wurzeln schlagen und wachsen kann. Es wäre doch schade, wenn auch bei dir das Saatgut auf den Weg fiele, und die Vögel pickten es auf.

Lass dich nicht von der Euphorie des ersten Moments verführen, geh es ruhig an mit dem Christsein, und bleibe dabei, auch wenn es schwierig wird. So fällt die Glaubensbotschaft nicht auf felsigen Boden, wo sie allzu bald den Halt verliert.

Lass dich nicht allzu sehr beeindrucken: Die Argumente der allzu Klugen, die Sorgen um den morgigen Tag, die kleinen und großen Versuchungen. Die sind wie die Dornen, die deinen Glauben ersticken wollen.

Lass stattdessen das Gleichnis von dem Weg und dem Felsen und den Dornen und dem fruchtbaren Land auf dich wirken und nimm es dir zu Herzen.

Der Rest ist Gottes Sache. Der wird seine Saat in dir schon wachsen lassen - womöglich dreißig-, sechzig oder sogar hundertfältig!

Einen fruchtbaren Tag und gutes Gedeihen wünscht Ihnen Ihr Dieter Beese aus Bochum.

Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze
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