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Kirche in WDR 4 | 24.10.2019 | 08:55 Uhr

Du bist der Gott

Guten Morgen!

„Dich kenn ich, Du bist der Gott“ – ruft der blonde Knirps zwischen zwei Schaukelschwüngen. Mein Kollege und ich gehen gerade an dem Kindergarten vorbei, wo er einmal die Woche eine Bibelgeschichte erzählt.

Noch bevor mein Kollege antworten kann, springt der Kleine von der Schaukel und verschwindet in Richtung Sandkasten.

„Hat meinen Geschichten wohl nur halb zugehört, der Gute ...“, schmunzelt mein Kollege.

„Ja, und auch nur halb hingeschaut.“, spotte ich.

„Du bist der Gott“, damit hab ich ihn noch monatelang aufgezogen.

Bei Gott – das zeigt nicht nur die kleine Geschichte – besteht anscheinend Verwechslungsgefahr.

Denn die Frage ist ja, ob es uns Erwachsenen so viel anders geht.

Viel zu lange jedenfalls sah Gott auch in unserm Land und in unseren Kirchen, denen verdächtig ähnlich, die die Macht, Herrschaft und teils auch die Gewalt auf ihrer Seite hatten.

Mag sein, dass die Großeltern des kleinen Jungen in Schule und Konfirmanden-Unterricht noch einen Gott kennenlernten, der genauso streng und genauso humorlos, penibel und furchteinflößend daherkam, wie Lehrer und Pfarrersleute damals oft taten und waren.

Oder Gott war so gütig, voll freundlicher Klarheit und lachte so gerne wie die anderen Erwachsenen, die es Gott sei Dank auch damals schon gab.

Gott, könnte man sagen, kennst du erst mal nur vom Hörensagen. Und wenn du ihn triffst, dann ist er, dann ist sie meistens inkognito.

Und dabei grundsätzlich anders, als du ihn dir vorstellst. Oder anders als das Bild, das du dir gemacht hast und das dir gemacht worden ist.

Das ist ein Grund dafür, warum in der Bibel steht: Kein Mensch hat Gott selbst je gesehen.
Und eines der Zehn Gebote sagt: Du sollst dir kein Bild von Gott machen.

Denn das hat Gott schon selbst getan.

Und tut es weiter. Und kann gar nicht genug Selfies von sich bekommen.

„Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; männlich und weiblich schuf Gott den Menschen. “ (1. Mose 1,27)

So heißt es am Ende der Schöpfungsgeschichte.

Gott, den kein Mensch je gesehen hat, will sich spiegeln in einem jeden und einer jeden.

Was immer ein Mensch sonst ist, noch wird oder nicht schafft zu werden.

Bild Gottes ist er, ist sie, bist du.

Das ist deine, das ist unser aller Auszeichnung.

Die nimmt dir keiner. Dann nimm du sie auch niemand anderem.

„Du bist der Gott.“? Nein denn Gott ist Gott und bleibt immer ein wenig inkognito.

Und: Ja, denn wenn du fehltest - und wenn irgendein anderer fehlen würde – dann fehlte etwas an dem wie Gott in der Welt sichtbar sein will.

Das macht uns unendlich wertvoll.


Einen überraschenden Tag wünscht Ihnen,
Ihr Jan-Dirk Döhling aus Bielefeld.


Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze


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