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Kirche in WDR 4 | 20.02.2020 | 08:55 Uhr

Jecke Zeit


Der 20.02.2020…jeckes Datum. Und das heute an Weiberfastnacht, wo sowieso alle jeck sind – zumindest hier in Köln.

Wissen Sie was jeck ist?

Hier in Köln gibt’s so ‘nen alten Clown. Also eigentlich ist das ein alter Mann. Aber der Mann läuft fast jeden Tag im Clownskostüm durch die Innenstadt. Oft sitzt er hier neben meinem Büro im Brauhaus und trinkt sich ein Kölsch. Im Winter, im Sommer.

Meist hat er so was im Mund, dass er pfeifen kann wie ein Vogel. Und so schlürft er sein Bier und trillert zwischendurch. Im Clownskostüm. Auch bei 30 Grad im Schatten. Das allein finde ich jeck.

Besonders jeck finde ich aber, dass ab heute die einzige Zeit im Jahr ist, wo der Clown nicht auffällt hier am Wallrafplatz. Heute tragen alle Kostüm. Wenn ich den alten Clown dieser Tage sehe, dann freue ich mich immer für ihn und denke mir: Auch für dich gibt’s die richtige Zeit.

Ob der Mann mit seinem Kostüm sein Geld verdient – das weiß ich nicht. Meistens trinkt der nur sein Bier. Aber: Aus irgend ’nem Grund, geht der Mann jeden Tag als Clown auf die Straße. Und Köln ist vielleicht die einzige Stadt, wo er dafür nicht schräg angeguckt wird.

Die Kölner wissen: irgendwie sind wir alle jeck. Das ist auch die Grundformel rheinischer Toleranz: „Jet Jeck simmer all!“

Das Wort „jeck“ stammt übrigens aus dem Mittelhochdeutschen, von „geck“ und bezeichnet einen Narr. Die Engländer haben davon ihren „geek“. Computerszene-Gänger wissen: der Geek ist die coolere Version vom Nerd.

Der Kölner Jeck ist vor allem eins: „bekloppt“. Aber – und das ist mir wichtig: „positiv bekloppt“.

Ich habe ein großes Herz für diese Positiv-Bekloppten. In meiner Heimatstadt am Niederrhein kannte jeder Ferdi. Auf seine Art auch ein „Jeck“. Mit dicker Zigarre im Mund, Schiebermütze und viel zu weiter Hose stand Ferdi immer da, wo ein Auto einzuparken hatte und gab lautstark Einparktipps, die mal gar nix wert waren. Als Ferdi einmal krank und eine Zeit nicht mehr auf den Straßen war, da hatte sogar die Zeitung darüber geschrieben – und wir Schüler haben Ferdi überall gesucht.

Vielleicht liegt es an Menschen wie Ferdi, dass ich ein Herz habe für die Jecken. Für die Menschen, die im positiven Sinne einen Sprung in der Schüssel haben.

Meine Religionslehrerin in der 5. und 6. Klasse, die war auf ihre Art jeck – eine Rheinländerin wie aus dem Bilderbuch: ebenso fromm wie schlitzohrig. Frau Geenen hatte den Krieg noch erlebt – nach meiner 6. Klasse wurde sie pensioniert. Und sie hat viel vom Leid erzählt am Niederrhein. Aber was mir von ihr besonders in Erinnerung bleibt ist folgendes Mantra, das Frau Geenen auf fast alle Situationen angewandt hat: „Selig die Bekloppten, denn sie brauchen keinen Hammer mehr.“

Das ist doch mal ein Verkündigungssatz in jecken Zeiten wie diesen.

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