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Kirche in WDR 4 | 01.05.2020 | 08:55 Uhr

Solidarität

Eigentlich hätte ich heute in Lüdinghausen gesprochen zum Tag der Arbeit, wie schon in den Jahren davor in __ und __. Aber: Hätte, hätte, Menschenkette. Auch die internationale Arbeitersolidarität muss wegen Corona auf Menschenansammlungen verzichten.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat wegen der Krise alles zum 1. Mai umgeschmissen und ein neues Motto gefunden, das ich so einfach wie genial finde: „Solidarisch ist man nicht allein“. Denn darum geht es doch gerade: Der Corona-Virus ist für die ganze Welt ein Testfall der Solidarität. Nicht nur für die Arbeiterbewegung, sondern für die Menschheit an sich. Letztes Jahr schrieb der Soziologe Heinz Bude sein Buch mit dem knappen Titel "Solidarität". Als ob er die Pandemie geahnt hätte.

Bude spricht von einer "Solidarität der gemeinsamen Existenz".(S. 127). Er schreibt: "Der Begriff der Solidarität beschwört eine Welt, die wir mit anderen Lebewesen teilen" (S. 163). Also nicht nur mit Tieren und Pflanzen, sondern auch mit Bakterien und Viren. Er bringt es auf den Punkt: "Es gibt keine Krone der Schöpfung, weil wir alle aufeinander angewiesen sind: die Tiere, die Menschen, die digitalen Körper und die chemischen Produkte. So können wir gemeinsam leben und müssen wir gemeinsam sterben" (S. 126).

Der letzte Satz des Buches fasst das Ganze zusammen: "Man weiß den Gewinn der Solidarität nur zu ermessen, wenn man die Einsamkeit kennt" (S. 163). Einsam ist, wer jetzt in Quarantäne lebt, noch einsamer, wer mit dem Virus kämpft auf der Isolierstation.

Gerade jetzt steht doch die Frage im Raum, warum wir uns intensiv um die Senioren und die Kranken kümmern. Das lässt sich nicht moralisch allein klären. Es muss eine existentielle Entscheidung sein, wie es Heinz Bude darlegt. Um es mit dem Philosophen Immanuel Kant zu sagen: "Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte".

Diese schwer gewichtigen Gedanken der Philosophie beschreibt Hermann van Veen in einem seiner Lieder in leichterer Form: "Alles, was Du hast, hast Du von einem andern, alles, was Du kannst, kannst Du durch einen andern, alles, was Du bist, bist Du durch einen andern. Nur Deine Gänsehaut ist von Dir selbst". Diese Gänsehaut wünsche ich uns allen von Herzen. Dass wir spüren: wir sind aufeinander angewiesen. Keiner ist eine Insel! Niemand lebt für sich allein. Das ist Solidarität.

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