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Kirche in WDR 4 | 21.04.2020 | 08:55 Uhr

Nicht sehen und vertrauen

Guten Morgen!

Und – haben Sie es heute schon gesehen? Vermutlich doch! Seit Monaten kommt man kaum für eine Stunde dran vorbei, allgegenwärtig ist das Bild. Ein Blick in die Zeitung, ins Fernsehen: Schon hat man’s vor Augen. Diese Kugel, schwebend wie ein Planet im All, mal blau, mal rot, mal grün gefärbt. Und übersät von diesen seltsam keulenförmigen Stacheln. So sieht es aus, das Virus. So oder ähnlich jedenfalls.

120, 160 Nanometer klein sind die winzigen Viren. Erst unterm Elektronenmikroskop gewinnen sie Gestalt und Form; mit bloßem Auge sieht man - nichts. Ihre Wirkung freilich für den einzelnen wie für den ganzen Planeten könnte größer kaum sein, um nicht zu sagen: monströser.

Es ist ein Segen. Dass der Mensch durch Wissenschaft und Technik seinen Blick immer weiter hat schärfen und vertiefen können. Anders als zig Generationen vor uns sehen wir klar, können wir prüfen und beweisen, was Menschen krank macht und bedroht. Und können so nach Mitteln und Methoden suchen, Krankheit und Gefahr zu bannen.

Wir sehen klar. Ein mikroskopisch kleines, fast unsichtbares Virus ist keine Glaubensfrage. Sondern – Gott sei Dank – Gegenstand exakter, fokussierter Forschung. Wir sehen, worum es geht.

Ob er denn nun Gott gesehen habe, hat man den Mann gefragt, der am Ostersonntag vor 59 Jahren als Erster das Weltall bereiste.

Zum ersten Mal in der Geschichte hatte ein Mensch den Planeten Erde verlassen, hatte gesehen, was kein Auge vor ihm geschaut hatte. Die Erde vom Himmel aus. Juri Gagarin, am 12. April 1961.

„Ich habe gesucht und gesucht, “ wird Gagarin zitiert, „aber Gott habe ich dort nicht gesehen.“

Kein Zweifel: Es gibt gute Gründe zu zweifeln. Die Weise, wie wir Heutigen die Welt und den Menschen betrachten – vom Himmel aus oder durchs Elektronenmikroskop, aufs Forschen fokussiert – dieser Blick liefert uns keine Belege dafür, dass es Gott gibt. Im Gegenteil: was wir vor Augen haben in diesen Tagen und Wochen, das drängt doch gerade diese Frage auf: Wo bist du denn, Gott? Im Himmel, auf Erden, mitten unter uns. Wo lässt du dich finden? Berechtigte Frage.


„Selig sind, die nicht sehen, und doch glauben.“ Nur wenige Sätze der Bibel sind so richtig - und sind zugleich so schwer wie dieser Satz. Direkt aus den Ostergeschichten. Dem ungläubigen, zweifelnden Jesusjünger-Thomas gesagt. Der gern Gewissheit haben möchte.

„Selig sind, die nicht sehen, und doch glauben.“

Was Thomas zu sehen bekommt, so wird es erzählt, sind die Wunden von Jesus Christus. Den Gott auferweckt hat. Kein Spektakel. Kein Thron. Keine himmlische Herrlichkeit. Sondern die Wunden Gottes. Der mit den Menschen lebt, mit ihnen leidet, mit ihnen stirbt. Weil er dich liebt, Menschenkind, abgrundtief und himmelweit. Verletzlich und schwach wie du bist.

Beweise gibt’s dafür keine.

Aber vertrauen darfst du darauf. Und die Liebe entdecken, aus der allein das Leben wächst.



Einen gesegneten Tag wünscht Ihnen, Ulf Schlüter, Bielefeld.


Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze


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