Du bist, was du isst

Als ich geboren wurde, wog ich 3200 Gramm und war so etwa 52 cm groß.

Das ist lange her.

Mein Gewicht hat sich mit der Zeit mehr als verzwanzigfacht und meine Größe mehr als verdreifacht.

Und das klappte, weil ich – oh Wunder – seitdem viel gegessen und getrunken habe.

Ein Teil der Lebensmittel, die ich gegessen habe, wurde halt zu der hardware meines Körpers. Unser Körper baut sich aus dem auf, was wir als Nahrung zu uns nehmen. Woher sonst sollte die Materie kommen, sodass wir wachsen können?!

Da stimmt der Spruch: „Du bist, was du isst.“

Und ich finde, das trifft auch im übertragenen Sinn zu: Was konsumiere ich sonst noch alles, was mich schließlich auch beeinflusst und prägt?

Warum erzähl ich das?!

Wir Christen essen und trinken in unseren Gottesdiensten Brot und Wein und diese Lebensmittel verkörpern dann für uns: Gott.

Und heute am Fronleichnamstag tragen wir Katholiken normalerweise genau dieses Brot durch die Straßen, von dem wir denken, dass Gott darin ist.

Ziel und Sinn vom Brot ist es aber, dass es gegessen wird.

Und wenn ich das Brot esse, von dem ich glaube, dass es Gott selber ist, dann hilft mir genau das, immer wieder auf den Schirm zu kriegen:

Gott und Mensch – das ist nicht getrennt voneinander.

Gott ist in mir wie in jedem Menschen.

Und ja: Du bist, was du isst.

Du Mensch, du
bist keine Laune der Natur oder ein zufälliges Nebenprodukt in einem seelenlosen Universum, sondern:

Du Mensch bist ein einmaliges Wunder, in dir lebt Gott, du bist sein Ebenbild, unendlich wertvoll und absolut einmalig.