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Kirche in WDR 4 | 05.06.2020 | 08:55 Uhr

Heute

„Komm gut durch.“ „Irgendwie werden wir diese Durststrecke überstehen.“ „Hoffentlich ist der Spuk bald zu Ende.“

Solche Sätze fallen zurzeit oft. Die Gegenwart soll so schnell wie möglich vorübergehen: Selten haben sich danach so viele gesehnt.

Der Blick wandert zurück und erinnert sich: Vor drei Monaten haben wir noch Feste gefeiert, Kinos und Konzerte besucht, sind verreist und planten den nächsten Urlaub. Der Blick eilt nach vorn und stellt sich vor: Irgendwann können wir endlich wieder unsere Kinder und Enkel und Freunde umarmen. Unsere alten Eltern besuchen. Gäste einladen. Ohne Masken einkaufen gehen. Den Geflüchteten beistehen, die unsere Hilfe brauchen. Uns um den Klimawandel kümmern, der nicht einfach weg ist, nur weil dieses Virus ihn von der Tagesordnung verdrängt.


In der Bibel wird erzählt, wie das Volk Israel vierzig Jahre lang durch die Wüste wanderte. Eine elende Durststrecke. Die einen reden pausenlos von ihren Zukunftsträumen. „Wartet´s ab, bald ist das hier vorbei – und dann!“ Andere verzehren sich in wehmütigen Erinnerungen: „Wisst ihr noch, wie´s früher war?“ Ansonsten haben sie alle Hände voll zu tun mit dem Wüstenalltag: Da taucht plötzlich eine akute Gefahr auf, da müssen sie sich um Kranke und Hilfsbedürftige kümmern, Zelte flicken oder die ewigen Meckerer und Besserwisser in Schach halten. Viele von ihnen leisten dabei Großartiges und wachsen über sich selbst hinaus. Gleichzeitig macht sich eine unbehagliche Grundstimmung breit. Sie „murrten“, heißt es in der Bibel. Sie mäkeln und quengeln, haben permanent etwas auszusetzen. Die führenden Leute mit Leitungsverantwortung können nichts richtig machen.


Mitten in dieser Gemengelage, so wird erzählt, versorgt Gott seine Leute auf wundersame Weise. Er lässt Wachteln kommen und Manna vom Himmel regnen. Und zwar genau so viel, wie sie für einen Tag benötigen, um satt zu werden. Nicht mehr. Und nicht weniger.

Das aber ist ihnen zu ungewiss. Wer weiß denn, was morgen sein wird?

Sie fangen an, Vorräte anzulegen für noch schlechtere Zeiten. Sie sammeln und horten. Jeder und jede für sich. Aber was sie beiseitelegen für später, wird über Nacht schlecht und ungenießbar. Am nächsten Morgen sorgt Gott neu für sie.


Unser tägliches Brot gib uns heute“, heißt es im Vater Unser.

Auch Zeit lässt sich nicht horten.

Heute ist Gott da für Sie und für mich. Heute ist ein Tag, den Gott uns schenkt und zumutet, damit wir ihn verantwortlich erleben und gestalten. Was gestern war, ist vergangen. Was nächste Woche sein wird, weiß ich nicht. Aber vom heutigen Morgen bis zum heutigen Abend, so weit reicht mein menschliches Augenmaß. So weit kann ich meine Kraft einteilen. Und morgen ist ein neuer Tag, an dem Gott neu für mich sorgen wird. Kein Mensch entgeht seinem liebenden Blick.


Vielleicht haben wir diese Gewissheit selten so nötig gebraucht wie jetzt.


Aus Bielefeld grüßt Sie Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen.



Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze

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