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Kirche in WDR 4 | 20.08.2020 | 08:55 Uhr

Alles quillt über

„Die Altkleidercontainer quillen über!“ schreibt die Zeitung. Kein Wunder. In den Lockdown-Monaten haben mehr Menschen ausgemistet, als sonst. Viele hatten einfach mehr Zeit. Je leerer die Kalender, desto voller die Altkleidercontainer sozusagen. Auf dem Zeitungsfoto sehe ich, dass tütenweise Kleidung neben dem abgebildeten Container stehen. „Nichts geht mehr“ sagt dieses Bild. Das lässt mich an Gespräche in den letzten Monaten denken. Daran, dass es mit Kleiderschränken manchmal wie mit Kalendern ist: Mal gefühlt zu leer, mal zu voll.

Nicht wenige haben in diesen Lockdown-Wochen zum ersten Mal freie Freizeit erlebt. Manche sagten mir: „Ich bin froh, wenn ich endlich wieder trainieren kann. Ich habe alle Serien durchgeguckt, mir fällt die Decke auf den Kopf!“ Andere: „Ich genieße das so sehr, nicht jeden Abend unterwegs zu sein. Ich will gar nicht, dass es wieder so wird, wie vorher!“

Man könnte sagen, die einen haben sich darauf gefreut, die Lieblingsstücke aus dem Kleiderschrank endlich wieder anzuziehen.
Die anderen haben beim Blick in den Schrank bemerkt, dass sie ihre Lieblingsstücke ewig nicht mehr getragen haben, weil viel zu viel davor hing, um sie überhaupt zu sehen.

Ob sie sich trauen, wirklich auszumisten?

Ich meine, das kostet ja schon beim Kleiderschrank einigermaßen Überwindung. Sich wirklich von etwas zu trennen, was einmal lieb und teuer war. Wenn es um Hobbies und Ehrenämter geht, um Gewohnheiten
und Verpflichtungen, dann fällt das vermutlich nicht leichter. Weil man ja anderen Menschen absagen muss. Womöglich Enttäuschungen verursacht. Erwartungen nicht mehr erfüllt.

Oder, Perspektivwechsel: Wäre es nicht schön, sich gegenseitig die Erlaubnis zu erteilen, auszumisten? Wäre es nicht eine gute Gelegenheit, diesen Lockdown als mögliche Zäsur zu sehen? Als Möglichkeit, sich zu fragen, ob dieser Club, dieser Verein, dieser Verband und diese Mannschaft, dieses Hobby noch in mein Leben passt oder nicht?

Das Kleidercontainerfoto motiviert mich dazu. Ich arbeite als Seelsorgerin mit vielen Ehrenamtlichen zusammen. Und manche von denen haben einen echt vollen Kleiderschrank äh… Terminkalender.

Ich werde Ihnen einen Termincontainer hinstellen.
Eine freundliche Mail, in der ich sie frage: Wie sieht es aus, hast Du Lust, Dein Ehrenamt wieder aufzunehmen? Und falls ja, dann lass uns zusammen überlegen, ob, und wie wir weitermachen wollen. Falls nein: Schön, dass wir zusammengearbeitet haben, vielen Dank dafür und alles Gute Dir!

Beim Ausmisten gilt schließlich: Was nicht mehr passt, fliegt raus. Der Abschied vom Gewohnten ist ausdrücklich erlaubt, sogar erwünscht, wenn es gut tut. Ich bin gespannt, wie voll der Termincontainer wird. Wer nach dem Ausmisten noch dabei ist, in unserer Gemeinde. In unserer Kirche.

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