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katholisch

Kirche in WDR 4 | 10.12.2020 | 08:55 Uhr

DIESER BEITRAG ENTHÄLT MUSIK, DAHER FINDEN SIE HIER AUS RECHTLICHEN GRÜNDEN KEIN AUDIO.

Auf Augenhöhe


Masken. Überall Masken.

Morgens zum Beispiel, mir gegenüber im Zug. Eine Sie und ein Er und ich sehe beim flüchtigen „’n Morgen“ vom Gesicht nur die Augen. Und sofort setzt meine Vorstellungskraft ein und ergänzt diese Gesichter ... zumindest so ungefähr. Ich glaube, das kann ich gar nicht ausschalten. Und meistens geht das für die, die ich bis da ja gar nicht kannte, bei mir ziemlich positiv aus. Wenn ich jemanden nur nach seinen Augen beurteile, dann neige ich dazu, das Gesicht des ganzen Menschen, der mir da gegenüber sitzt, im Kopf zu ergänzen, meistens so, dass die Person gegenüber da für meinen Geschmack eher schön und klug aussieht. Klingt vielleicht komisch, ist aber so. Meine Fantasie macht Vieles einfach nur so, wie es mir am besten gefällt.

Das Ganze kann sich aber schnell ändern, dann nämlich, wenn ich die Kleidung wahrnehme, manchmal die Hände, wie sie hektisch auf dem Smartphone rumwischen oder dann eben, wenn ich später noch einen Blick auf das Gesicht ohne Maske erhasche. Dann zerbröselt meine ideale Vorstellung und meine fiesen Vorurteile kommen zum Vorschein. Und in meinem Kopf schwirren Gedanken darüber, wie Leute denn so sein mögen, die – wie ich dann zum Beispiel finde – ein arrogantes Lächeln haben. Oder Hosen im Militärlook tragen. Oder dicke Bling-Bling-Uhren. Die kommen dann bei mir gar nicht mehr sonderlich klug oder schön an. Von einem Moment auf den anderen: von heimlicher Bewunderung zu leicht abschätzigem Betrachten. Ehrlich: Das geht in meinem Kopf ganz automatisch. Und gleichzeitig weiß ich, dass das ja weder stimmt noch irgendwie fair gegenüber diesen Personen ist.

Warum muss es so oft das Aufblicken oder das abschätzige Hinabschauen auf jemandem sein, warum geht es nicht auch geradeaus?

Augenhöhe – das ist die wirklich angemessene Blickrichtung.

Man verpasst etwas, wenn man andern Menschen nicht immer auf Augenhöhe begegnet, egal, was sie anhaben, was sie tun, wie genervt ihre Stimme klingt oder welchen furchtbaren Klingelton sie haben.

Es gibt im christlichen Glauben den Grundsatz, jedem Menschen so zu begegnen, als ob es Jesus selbst ist, der einem da entgegen schaut, entgegen kommt oder einen anspricht. Also so, als ob der menschgewordene Gott selbst da kommt. Und so superfromm oder eben verrückt das klingt, macht das eine Menge Sinn. Denn in jeder Person kommt uns einer dieser unverwechselbaren, einzigartigen Menschen entgegen, die alle etwas Göttliches in sich tragen. Warum göttlich? In jedem Menschen kann sich etwas von dem verstecken, was uns selbst weiter bringt, unseren eigenen Lebenssinn näher erschließt. Dieses Göttliche in jedem Menschen kann uns ein weiteres Puzzleteil des Sinns unseres Lebens offenbaren. Dann, wenn wir uns auf Augenhöhe begegnen.

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