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Kirche in WDR 4 | 23.06.2021 | 08:55 Uhr

Fragen

In letzter Zeit frage ich mich regelmäßig, warum ich eigentlich noch in der Kirche bin. Die Kirchenaustrittszahlen sind so hoch wie sie nur selten waren. Und selbst in der Wolle gefärbte Katholikinnen und Katholiken treten inzwischen aus. Und mir bleibt dabei die richtige Sprache weg. Warum gehe ich nicht?

Denn ganz ehrlich: Das große Ganze, das Sexistische, Antimoderne, Klerikale – das verändere ich in meiner Rolle nicht. Das einfachste Argument lautet: Ich liebe meinen Job in der katholischen Kirche, meine Dienste als Autorin und Predigerin – all das würde ich verlieren, wenn ich gehe.

Ist dieses Argument unlauter? Gerade im aufrichtigen Anblick des unzählbaren Leids, das innerhalb der katholischen Kirche Menschen erlebt haben und erleben? Müsste ich nicht mutiger sein und gehen?

Ein Austritt ist ein Statement. Ein einmaliges. Und dann wird es still. Wie bei einer Kündigung. Wie bei einem radikalen Kontaktabbruch. Das System macht weiter, das Individuum muss sich neu orientieren. So wäre das bei mir. Und ich weiß nicht, ob ich das schaffen würde.

Denn ich bin wohl auch in der Wolle gefärbt, wenn ich ehrlich bin. Bei Wolle, die gefärbt wird, hält die Farbe länger, als wenn man den fertigen Stoff färbt. Daher kommt der Ausdruck. Und das passt zu meinem Katholisch Sein. Von Beginn an bin ich mit Widersprüchen in dieser Kirche umgegangen. Meine Mutter ist in den 1990er Jahren ausgetreten – wegen des katholischen Rückzugs aus der Schwangerschaftskonfliktberatung. Vierfache Mutter und sicherlich keine Befürworterin von Abtreibung. Aber Befürworterin von Mündigkeit, Gewissensbefragung und aufrichtiger Hilfe für Menschen in Not. Trotzdem bin ich in die Kirche gegangen – allein. Seit ich etwa neun war. Und ich bin immer wieder hingegangen, auch wenn Messen unterirdisch kraftlos waren, Seelsorger ungefragt absurden Rat gegeben haben, Klöster keine Orte des Einkehrens sein wollten…

Obwohl ich tausend Fragen an diese Kirche habe. Fragen, die bisher fast nie zu meiner Zufriedenheit beantwortet worden sind.

Stundenlang kann ich aufzählen, was in dieser Kirche einfach falsch läuft – da ist so viel. Und zugleich gibt es tiefe prägende Ereignisse, wo ich mich in der Kirche in meinem Glauben verstanden, aufgefangen und gehalten gefühlt habe.

Die 1000 Fragen an die Kirche bleiben trotzdem. Bei mir. Auch bei vielen anderen. Und deswegen habe ich begonnen, diese Fragen zu sammeln, im Internet und für ein Buch.

Fragen an die Kirche. Viele fangen mit einem „Warum?“ an, in vielen steckt eine Enttäuschung, eine Zurückweisung. Und in den meisten steckt außerdem Liebe und Hoffnung: Dass die christliche Botschaft stärker ist als die verhärtete Institution.

Wenn Sie mögen, schreiben Sie mir auch Ihre Fragen an die Kirche, z. B. über den Kontakt auf www.kirche-im-wdr.de oder unter www.kirchenkrise.de.

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