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Kirche in WDR 4 | 20.07.2021 | 08:55 Uhr
Besondere Worte
Eine Freundin von mir war Tagträumen – das hat sie mir auf dem Handy geschrieben. Tagträumen...
Irgendwie werde ich seitdem das Wort
nicht los. Klar, das Wort habe ich auch schon benutzt, und damit sagen
wollen, das ich einfach nichts gemacht habe.
Über das Wort selber habe ich nicht so richtig
nachgedacht. Aber jetzt...
Tag-träumen... herrlich...
Upps, noch so ein Wort „Herr-lich“ Der Duden sagt, das hat nichts mit dem Herrn zu tun sondern es kommt aus dem althochdeutschen hehr (erhaben, großartig).
Gut, ich will jetzt keine Definitionen weiter raussuchen, aber durch das kleine Wort Tagträumen, fallen mir auf einmal Worte auf, die ich in ihrer Zusammensetzung irgendwie besonders finde.
Worte können ja wie kleine Welten sein, einfach mit geschlossenen Augen eintauchen. Und es gibt so viele kleine Welten:
Abgrundtief – ja, mehr hassen kann
man doch nichts
Trostlos – so unglaublich traurig...
Augenweide – Balsam zum schauen
Guthaben – ja, wer ein Guthaben hat, der mag es gut haben
Abknöpfen – wenn weg, dann ist das Hemd offen
Gänsefüßchen – besondere Worte werden damit verziert
Nachschlagen – ohne jemanden zu verletzten
Glaubwürdig – wäre schön, wenn das alle wären
Nachruf – ohne laut zu sein
Pluspunkt – was denn jetzt Plus oder Punkt?
Anstecken – ohne zu brennen oder krank zu werden
Innehalten – auch beim sprechen
...ja genau, damit fängt sie doch an, die Reise in die kleinen Welten...
….auch heute um kurz vor Sechs