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Kirche in WDR 4 | 23.09.2021 | 08:55 Uhr

Wir gegen Antisemitismus

Wiederholung von Kirche in WDR2, 30.07.21



O-Ton 1 Lehrer: Das Modell `Anpassung´ ist gescheitert. Das hat (…) weder zwischen 1933 und 1945 geholfen, noch in den Zeiten danach.


Autor: sagt Abraham Lehrer, vom Zentralrat der Juden. Er kennt so viele jüdische Biographien. Geschichten von Menschen, die hofften irgendwie durchzukommen. Nicht aufzufallen. Nur nicht auf dem Radar der Hetzer und Antisemiten zu erscheinen. Eben sich anzupassen. Aber: „Wir wollen unseren Kindern heute anderes mit auf den Weg geben“, sagt Abraham Lehrer:


O-Ton 2 Lehrer: Dass sie bewusste Juden sind, aber auch selbstbewusste Juden sind, und damit offen und ehrlich auf dem Schulhof, in der Freizeit, oder später in der Arbeitswelt umgehen können und dass sie, wenn sie auf Antisemitismus stoßen, ein bisschen dagegen gefeit sind oder wissen, wie man damit umgehen kann.


Autor: Fast 2000 antisemitische Straftaten wurden im letzten Jahr in Deutschland dokumentiert. In seiner Gemeinde in Köln erleben sie, erzählt Abraham Lehrer, fast jeden Tag Antisemitismus. Und er kennt viele, die sich inzwischen fragen, ob sie in Deutschland noch richtig sind.


Was kann man tun gegen den Antisemitismus? Es geht um klare Zeichen in der Öffentlichkeit!


O-Ton: Es ist enorm wichtig! Dass die Vorkommnisse, die wir in unserem Land hatten, so schnell und so glasklar verurteilt worden sind, ist absolut positiv aufgenommen worden. Auch die Positionierung, nicht nur der Politik, sondern auch gesellschaftlicher Gruppen, und dazu zähle ich mal die Kirchen, absolut positiv wahrgenommen worden.


Autor: Sagt Abraham Lehrer. Die jüdischen Gemeinden nehmen sehr aufmerksam wahr, ob und wie Menschen gegen den zunehmenden Judenhass Stellung beziehen. Oder ob sie wieder alleine gelassen werden. Mit den uralten Vorurteilen, an denen sich die Kirchen auch früher schon beteiligt haben: Dass Juden schuld sind an dem, was wir nicht verstehen oder was uns Angst macht: Im Mittelalter waren es die vergifteten Brunnen und die Pest, heute ist es Corona, die Wirtschaftskrise und so weiter.


O-Ton: Was uns fehlt ist der "Ruck“ durch die Gesellschaft. Wo sind die Lichterketten? Wobei es mir nicht um das Symbol Lichterketten geht. Wo sind die Demonstrationen oder der Aufruf, dass man mal einen Tag mit der Kippa durch die Stadt geht.


Autor: Oder eben einen Stuhl vor die Synagoge stellen. Das haben wir hier in Bonn getan nach einer Attacke auf das jüdische Gotteshaus im Mai. Ein Mensch – kein Christ, kein Jude – hatte diese gute Idee: Er stellt einen Stuhl vor die Tür, setzt sich darauf und sagt: "Ich bewache Euch!“. Ganz einfach, ganz schlicht. Gut, der Polizeiwagen steht auch vor der Synagoge, also keine wahre Heldentat! Aber es setzt eben ein Zeichen. Und viele Menschen haben über Wochen mitgemacht.


O-Ton: Diese Dinge, die eine breitere gesellschaftliche Schicht aktiviert. Und wenn man dann die Berichte sieht, dass die jüdische Gemeinschaft, dass für das einfache Gemeindemitglied sichtbar wird: Diese Gesellschaft tut etwas und sagt den Randalierern und Antisemiten und so: Bis hierhin und nicht weiter! Wir wollen Judentum in unserem Land.


Autor: Und jeder und jede von uns ist da gefragt, kann etwas beitragen. Klare Kante zeigen: Wir gegen Antisemitismus!




Das wünscht sich Pfarrer Joachim Gerhardt aus Bonn.



Redaktion: Pfarrerin Julia -Rebecca Riedel

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