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Sonntagskirche | 17.04.2022 | 08:55 Uhr

Ostersonntag - Salben weg!

Und nun ist Ostern geworden! Ich mag dieses Fest und während sie mich hören, da sitze ich (wahrscheinlich ähnlich wie Sie) an einem wunderbar gedeckten Osterfrühstückstisch. Ich mag aber auch die gesamte Osterzeit. Nicht nur, weil die Natur langsam erwacht und am Ende, im Wonnemonat Mai dann gerade zu explodiert. Ich mag vor allem die Geschichten aus den Evangelien der Bibel, die wir Christen nun, Sonntag für Sonntag in den Gottesdiensten hören.

Es sind Geschichten, in denen der auferstandene Jesus seinen Freundinnen und Freunden erscheint und sie das Osterlachen und die Zuversicht lehrt. Rüstzeug, so könnte man es nennen, für die Zeit ohne ihn. Wir wissen ja, dass er nicht ewig auf Erden blieb.

Ich selber habe diese Geschichten sehr oft aus der Perspektive Jesu gehört und gelesen. Was für ein Held, oder? Erscheint im Garten, berührt die Trauernden, tritt unerkannt in die Mitte der Jünger. Das hat schon was.

In den letzten Monaten habe ich hin und wieder eine andere Perspektive eingenommen. Zwangsweise… meine Ostergeschichte 2022 hat einen Perspektivwechsel gemacht. Und ich orientiere mich da an die Passage, so wie Lukas sie aufgeschrieben hat, und wie sie in diesen Stunden weltweit vorgelesen wird.

„Am ersten Tag der Woche gingen die Frauen mit den wohlriechenden Salben, die sie zubereitet hatten, in aller Frühe zum Grab. Da sahen sie, dass der Stein vom Grab weggewälzt war; sie gingen hinein, aber den Leichnam Jesu, des Herrn, fanden sie nicht.“

Da stehe ich, in diesem Jahr, an diesem Ostersonntag als Christ.- also katholischer Christ. Ich bin quasi selber erschrocken, wie sehr ich, meine Kirche, und die heutige Zeit in diesen alten Zeilen vorkommen. Die Frauen, so steht es da, gingen mit wohlriechenden Salben zum Grab. Das ist der letzte, verzweifelte Versuch etwas zu konservieren, was schon längst tot ist und zu verwesen begonnen hat. Um es noch etwas konkreter zu sagen: hier war man unterwegs, um „Wohlgeruch“ über unerträglichen Totenmief zu legen.

Dass all das nur minimal verzögert und schon gar nichts wieder ungeschehen macht, war den Frauen klar. Sie taten es trotzdem… vielleicht, weil ihr Herz noch nicht verstanden hatte.

In meiner Kirche ist in den letzten Monaten viel von diesem unerträglichen Geruch des Todes ans Licht gekommen. Viele haben unserem System deshalb den Rücken zugekehrt… und viele, die ich kenne, überlegen auch in diesen Tagen, dass zu tun.
Ich kann das gut verstehen.

Es ist auch für mich unerträglich, wie es immer noch Menschen gibt, die „mit wohlriechenden Salben“ angelaufen kommen. „Man müsse auch die andere Seite sehen…“, das sei alles „im Zeitgeist zu verstehen…“, „…jetzt muss aber auch mal gut sein…“, „…die Kirche wird das überleben“. Der Topf mit wohlriechenden Salben ist randvoll.

NEIN! Ich lege hier und jetzt österlichen Widerspruch ein! Wir als Kirche (und da nehme ich mich selber mit in die Verantwortung) brauchen die Erkenntnis: Dieser Totenkult für ein altes System hat ausgedient. Wir brauchen hier und heute die Erkenntnis, dass das Einlassen auf das Neue, das Unbekannte, das Unfassbare die einzige Möglichkeit ist, diese Botschaft Jesu weiter zu tragen.

Diese Erkenntnis wurde den Frauen am Ostermorgen zugemutet. Das Grab war längst leer und der schwere Stein schon längst bei Seite geräumt. Jesus lässt sich eben nicht einsperren.

Das ist meine Osterbotschaft in diesem Jahr und ich wünsche diese Botschaft meiner Kirche:

„Leute! Stellt die Salbentöpfe weg! Ostern hat längst angefangen… für den, der das Leben und die Menschen wirklich liebt... für den ist es auch möglich wirklich neu anzufangen.“

So, oder so ähnlich, hätte es Jesus gesagt und getan.

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