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Kirche in WDR 4 | 01.04.2022 | 08:55 Uhr

Verzichten

Wenn im Supermarktregal kein Öl zu finden ist oder kein Mehl.

Wenn Benzin über zwei Euro kostet. Wenn die Inflation galoppiert. Dann fragen sich viele: Worauf sollen wir denn alles verzichten?

Ältere Menschen erzählen dann gerne von früher, als sie auf vieles verzichten mussten, aber dennoch zufrieden und glücklich waren.

Solche Geschichten können wohl nicht die politischen und wirtschaft­lichen Probleme heute direkt lösen, bieten aber einen guten Horizont für kluge Lösungen.

Bei den Großeltern wurde ein Raum in der Wohnung geheizt, die Wohn­küche. Der Ofen im "guten Zimmer", so es das gab, wurde nur sonntags angeheizt. Ins Bett ging man mit Zipfelmütze, vielleicht auch mit der Wärmflasche an den Füßen.

Butterbrote gab es bei uns zu Hause nur zugedeckt, also zwei Scheiben Brot und dazwischen Marmelade oder eine dünne Scheibe Wurst oder Käse. Ein Freund erzählte von der "Schiebewurst". Auf einer großen Scheibe Brot mit etwas Butter lag eine kleine Scheibe Wurst. Die schoben die Kinder nach hinten und aßen nur das Brot ohne Wurst. Sie konnten da­bei aber die Wurst schon riechen und sich darauf freuen. Schließlich kamen sie bei der Wurst an und hatten wohl einen doppelten Genuss wegen des Verzichts vorher.

Noch doller ist die Geschichte, die eine Freundin erzählt. Ich kann kaum glauben, dass sie wahr ist. Vielleicht kann eine Hörerin oder ein Hörer sie bestätigen und es mitteilen. Es geht um den "Streich­hering". An einer Schnur hängt ein Hering über dem Tisch. Alle, die mitessen, streichen ihr trockenes Brot am Hering entlang, damit es etwas Geschmack bekommt.

Gut verbürgt ist das "Namenstagsei" in der Eifel. Dort feierten die Menschen Namenstag, nicht Geburtstag. Eier waren gerade in armen Familien wertvoll, weil man damit bezahlen konnte, zum Beispiel Schulhefte für die Kinder. Bargeld gab es nämlich kaum. So wurden die meisten Eier nicht in der Familie gegessen, sondern als Geld­ersatz verwendet. Zum Namenstag bekam ein Kind nun ein Ei. Es sollte dies den Geschwistern nicht zeigen, damit die nicht neidisch wurden.

Warum erzähle ich diese Geschichten? Nicht um die gute alte Zeit zu vergolden. Sondern um zu überlegen, wie es auch anders gehen kann, wenn wir verzichten müssen oder wollen.

Wenn Sie noch andere gute Geschichten kennen, lassen Sie es mich wissen!

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