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Kirche in WDR 4 | 29.03.2023 | 08:55 Uhr

Willkommen

„Ich bin Nachbarin geworden!“ juble ich durchs Telefon. Und merke schnell: Am anderen Ende, bei meiner Freundin: stumme Fragezeichen. Und dann erzähle ich ihr, dass über mir nun Julius wohnt, der gerade erst ein paar Tage auf der Welt und heute nach Hause gekommen ist. Und wie ich mich unbändig darüber freue und mich gleichzeitig wundere. Denn für das Kind, das da neu auf die Welt gekommen ist, bin ich nichts weiter als eine Nachbarin.

Ich bin ja nicht mit Julius verwandt. Und doch merke ich: Dieser kleine Mensch gehört jetzt auch zu meinem Leben. Ich werde sehen, wie er wächst und gedeiht, werde ihn mitunter schreien hören oder lachen. Für Julius werde ich eben die Frau von unten sein.

Und wenn ich so überlege, dann kann ich mich noch ziemlich gut an die Nachbarn meiner Kindheit erinnern. Da gab es die, bei denen man auf gar keinen Fall Klingelmännchen gemacht hat, weil die so richtig sauer wurden. Und es gab die Nachbarin, die mir eine Pipi Langstrumpf-Puppe geschenkt hat. Und solche, mit denen man am Gartenzaun beim Fahrradfahren ein Schwätzchen gehalten hat. Es gab die brummigen, die eigentlich nichts mit uns Kindern zu tun haben wollten und die, die beim Blumengießen im Hochsommer auch zu einer spontanen Wasserschlacht bereit waren. Nachbarn sind ganz schön wichtig, wenn ich so darüber nachdenke. Auch noch als Erwachsene. Im Warmen auf den Schlüsseldienst warten können, Pakete, die einem gebracht werden, Schnee schüppen als Gemeinschaftsprojekt – auch aus den letzten Jahren kommen mir viele Menschen in den Sinn, die mir echt guttaten.

Und ich merke: So ein Mensch möchte ich für Julius und die anderen Nachbarn auch gerne sein: Eine, die gut tut, soweit möglich. Nicht durch riesige Gesten, einfach durch die Haltung, mit der man sich begegnet. Durchs einander nicht egal sein. So eine ganz alltägliche Willkommenskultur, ich glaube, die tut wirklich jedem gut.

Ich habe mal gelesen, dass man in der afrikanischen Landessprache Zulu „Sawubona“ sagt, um sich zu grüßen. Und das heißt übersetzt: „Ich sehe dich!“. Und die Antwort darauf lautet: „Jewo Sawubona“: „Ich sehe dich auch.“ Und das ist genau das, was ich mit gut tun meine. Kann sein, dass ich für Julius ein bisschen Zulu übe. Sprachlich und überhaupt.



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