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Sonntagskirche | 28.07.2024 | 08:55 Uhr

unperfekt

Guten Morgen!

Warum in aller Welt lege ich immer wieder ein SockenPAAR in die Waschmaschine und bekomme nur EINZELNE Socken zurück. Das kann doch einfach nicht sein – aber warum ist das trotzdem immer so? In regelmäßigen Abständen entsorge ich die alten Socken, kaufe neue - Paare natürlich - und achte genau auf die Zweisamkeit – und ein paar Wochen später sind es wieder Einzelgänger. Warum?


An einem Montagmorgen kommt meine Tochter zum Frühstück – mit zwei verschiedenen Socken an den Füßen: und nicht nur dunkelblau und schwarz, was bei mir oft noch als Paar durchgeht – sondern pink der eine und weiß mit Blümchen der andere. Das geht jetzt wirklich nicht: „Deine Socken passen nicht“, sag ich und bin schon dabei aufzustehen, um ihre Schublade nach einem Paar oder eben dem passenden Einzelsocken zu durchsuchen. „Das soll so sein“, sagt sie. „Wieso das denn?“, frage ich – und darauf sie:


„Zuerst habe ich versucht, dass die Socken immer ein Paar bleiben. Dann hab´ ich es aufgegeben – und jetzt ist das mein Style: Ich bin die mit den verschiedenen Socken! Ich bin ein verrückter Sonderfall und das ist cool!“ Sprach es und stapfte in einen bunten Tag davon.


Heute versuche ich wie jeden Morgen für mich selbst ein Sockenpaar zu finden und frage mich wie immer, wieso das so schwer ist. Und gerade, als ich anfangen will mich zu ärgern, denke ich an unsere Tochter. Ich habe nun nicht vor, ihren Stil zu kopieren und grundsätzlich deutlich unterschiedliche Socken zu tragen. Aber diese fröhliche Art, auf das Leben und in diesem Fall das Sockenproblem zu schauen, die gefällt mir.


Der aus Korea stammende moderne US-amerikanische Künstler Nam June Paik soll einmal gesagt haben: „When too perfect, lieber GOTT böse“. Also auf Deutsch ganz wörtlich mit allen absichtlichen Fehlern: Wenn zu perfekt, lieber Gott böse!

Es ist nicht wichtig, alles im Griff zu haben – eigentlich geht das auch gar nicht. Wenn ich die vielen, vielen Kleinigkeiten in meinem Leben betrachte und alles regeln und planen und eben „im Griff haben“ will – dann vergesse ich die großen wichtigen Dinge. Oder anders: Wenn ich heute noch lange passende Socken suche, gibt’s kein ruhiges Frühstück mit meinen Lieben mehr. Völlig klar, was da wichtiger ist.


Die Erinnerung daran, dass manche Kleinigkeit viel zu unwichtig ist, um dafür Zeit zu verschwenden; dass es einfach keinen Sinn macht, perfekt sein zu wollen – diese Erinnerung tut mir doch gut.


When too perfect, lieber GOTT böse.

Das hab` ich mir jetzt groß aufgeschrieben und an die Haustür gehängt.

Und diese Erleichterung wollte ich Ihnen heute auch gerne mitgeben.

Seien Sie gut behütet!



Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze

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