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Ernten, danken
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Sonntagskirche | 06.10.2024 | 08:55 Uhr

Ernten, danken

Nutzgärten sind ja wieder voll im Trend. Entweder man hat einen eigenen Garten, mietet einen Schrebergarten oder baut auf dem Balkon im Hochbeet Gemüse an. Selbstversorger sein ist trendy.

Während meiner Pubertät fand ich das so gar nicht trendy. Zum Haus meiner Eltern gehörte ein 500 Quadratmeter großer Nutzgarten. Kartoffeln, Bohnen, Erbsen, Salat, Kohl, Möhren und vieles mehr gab es dort. Und Unkraut gab es, jede Menge Unkraut, das wir dann in den Sommermonaten in Schach halten mussten. Ja, auch wir Kinder mussten helfen. Puh, was habe ich da oft gemotzt. Einmal habe ich, um meinen Vater zu ärgern, während der Gartenarbeit die ganze Zeit Lieder gesungen, die früher von den Arbeitern auf Plantagen gesungen wurden.

Interessanterweise ist meine Anti-Gartenarbeit-Haltung irgendwann wieder gekippt. Heute mag ich die Arbeit im Garten und helfe meinem Papa gerne. Man sagt ja, dass Gartenarbeit erdet und das finde ich tatsächlich auch. In der Erntezeit geht es dann auch darum, die Lebensmittel haltbar zu machen. Wir bereiten Rotkohl in großen Töpfen zu, Bohnen und Erbsen müssen geschält werden. Manches packen wir in die Kühltruhe, manches kochen wir ein. Das ist bei uns echt Familiensache, jeder packt mit an.


Heute wird in den Kirchen das Erntedankfest gefeiert. Und damit habe ich dieses Jahr ein Problem: Die Ernte in unserem Garten war dieses Jahr nämlich ehrlich gesagt eine Katastrophe. Die große Schneckenplage hat uns heimgesucht und jedes kleine zartgrüne Pflänzchen war über Nacht weggefressen. Ich weiß nicht, wie oft mein Papa nachgesät hat oder neue Pflanzen gesetzt hat. Die Kirschblüte fiel dem Sturm zum Opfer und es gab nur geringen Ertrag. Pfirsiche gab es gar keine und das Kuriose: Sogar die Frühkartoffeln blieben mickrig. Oh man, die ganze Arbeit für so wenig Ertrag. Was gibt es da also heute groß zu feiern? Bei mir ist da erstmal eher Frust über die ganze ertraglose Mühe.


Trotzdem gehe ich an diesem Erntedanksonntag in die Kirche. Denn eins ist mir klargeworden: Erntedank ist ein Moment der Dankbarkeit, die weit über die vorm Altar aufgereihten Lebensmittel reicht. Gerade heute denke ich daran, wie reich beschenkt ich in meinem Leben bin, auch wenn nicht alles nach Plan verläuft. Denn trotzdem: Auch die Natur hat in diesem Jahr ihre Wunder gezeigt.

Die Sonne, die immer wieder wärmt und spektakuläre Sonnenuntergänge in den Himmel zaubert, die bunten Blüten der Sommerblumen, der viele Regen, der die Erde nährt und in diesem Jahr viele Talsperren wieder gut gefüllt hat. Ich glaube dieses Jahr fordert mich ganz besonders dazu auf, die Dinge wahrzunehmen, die trotzdem da sind, obwohl ich sie für selbstverständlich halte.


So wie es in unserem Garten frustrierend ist, wenn die Arbeit von Monaten durch Schnecken zerfressen wurde, so gibt es auch in meinem Leben Rückschläge oder Frust. Aber heute geht es um die Ernte und so denke ich heute bewusst nicht an meine Sorgen, sondern an das Gute in meinem Leben: dass ich ein Dach über dem Kopf habe, einen gefüllten Kühlschrank, dass mir meine Arbeit Spaß macht und ich denke an die Menschen in meinem Leben, für die ich dankbar bin. Ich denke an meine Familie und Freunde, an gegenseitige Unterstützung und gute Zeiten, die wir miteinander verbracht haben. Das ist unbezahlbar. Das ist ein Segen.

Es gibt Menschen, für die fällt vielleicht auch diese Ernte des Gefühls von Unterstützung und Hilfe in diesem Jahr gering aus. Vielleicht haben auch sie viel Mühe in eine Beziehung investiert und keine reiche Ernte, kein entsprechendes Feedback erhalten. Und deshalb bin ich dankbar, aber bete auch für alle Menschen, deren persönliche Ernte nicht so ertragreich ist, wie sie es sich wünschen.
Ich bete dafür, dass alle Menschen heute Dinge entdecken über die sie sagen können: „Gott, ich danke Dir für die Segnungen in meinem Leben. Lass mich darauf weiter vertrauen, dass du mir reiche Ernte zukommen lässt.“

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