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Kirche in WDR 4 | 12.10.2024 | 08:55 Uhr
Kinoverkündigung
Bücher. Habe ich selber hunderte im Haus. Aber wirklich lesen? Tue ich die nicht wirklich. Ich bin eher der Kino- und Streaming-Freund.
Das ist bei Carl ganz anders. Carl – gespielt von Christoph Maria Herbst - ist ein Buchhändler, der jeden Tag durch die Straßen geht und Menschen Bücher nach Hause bringt. Die Menschen nennen ihn den „Buchspazierer".
„Der Buchspazierer“ basiert auf dem gleichnamigen Roman von Carsten Henn und ist seit Donnerstag im Kino.
Carl hat die Gabe, genau zu wissen, welches Buch der jeweiligen Person Trost, Freude oder einen neuen Blickwinkel geben könnte. Diese Begegnungen sind oft still und unscheinbar, aber sie hinterlassen Spuren in den Herzen der Menschen.
Carl: Die Leiden des jungen Werther. Kennen sie das?
Mann: Nein, aber das ist ein sehr wichtiges Buch. Das haben sie ja gesagt, Herr Kollhoff. Worum geht´s?
Carl: Ich möchte lieber nicht zu viel verraten.
Mann: Doch bitte, bis zum Ende. Ich möchte wirklich alles wissen.
Carl: Na
schön. Es handelt sich um einen Brief-Roman in dem es um den jungen
Rechtspraktikanten Werther geht, der unglücklich in Lotte verliebt ist, die
aber bereits mit einem anderen Mann verliebt. Ist.
Mann: Und am Ende? Kriegt der Werther die Lotte?
Carl: Leider nein.
Mann: Woooow. Hammer Ende.
Eines Tages lernt Carl die kleine Schascha kennen, ein neugieriges und lebensfrohes Mädchen, das ihn auf seinen Spaziergängen begleitet. Schascha ist es auch, die Carl aus seiner Einsamkeit und seinem täglichen Trott holt und ihm zeigt, dass es nie zu spät ist, sich zu verändern, neu zu beginnen und sich anderen Menschen zu öffnen.
Schascha: Ich bin Schascha. Ich bin neun Jahre alt.
Carl: Du darfst bestimmt nicht mit einem unbekannten gehen.
Schascha: Du bist kein Unbekannter. Ich kenne dich aus der Buchhandlung und ich sehe dich immer aus dem Fenster aus meiner Wohnung. Du bist der Buchspazierer.
Carl: Wenn du mich kennst, weißt du sicher auch, ich gehe immer alleine.
Schascha: Okay, dann gehst Du alleine und ich geh alleine daneben.
Zusammen mit ihr begreift Carl, dass er den Menschen durch seine Bücher Liebe ins Haus bringt.
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es: Dieser Film ist eine wunderbare Liebeserklärung ans Lesen!
Nächste Woche beginnt ja in Frankfurt auch wieder
die Buchmesse für alle Liebhaber der Literatur.
Übrigens: Einer von denen ist Papst Franziskus. Im August hat er sich als leidenschaftlicher Leser geoutet – und das in einem Brief an Priesteramtskandidaten. Denen empfiehlt er dringend, mehr zu lesen. Manchmal sei das wichtiger als beten - sagt der Papst höchstpersönlich. Dieser Brief ist wirklich bemerkenswert[1].
Anders als Carl im Film hält Franziskus aber nichts von Litertatur-Tipps. Er schreibt: „Jeder wird die Bücher finden, die sein eigenes Leben ansprechen und zu wahren Wegbegleitern werden.“[2]
Tja, wenn der Papst mir als Diakonatsbewerber das schon schreibt, muss ich Lesemuffel vielleicht doch noch mal suchen gehen nach Büchern, die meine Wegbegleiter sein können….aber vorher geh ich nochmal ins Kino ;-)
[1] https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2024-08/papst-franziskus-brief-literatur-bildung-bedeutung.html
[2] https://www.nzz.ch/feuilleton/papst-franziskus-warum-lesen-manchmal-wichtiger-als-beten-ist-ld.1843667
